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Ein Fünftel des Einkommens für Versicherungen

Schweizer Haushalte geben immer mehr Geld für Versicherungen aus. Sie betragen inzwischen mehr als einen Fünftel der Gesamtaufwendungen.

Gesamthaft stiegen die Haushalts-Ausgaben gemäss Bundesamt für Statistik (BfS) im Schnitt um drei Prozent.

Im Jahr 2002 gaben die Schweizer Haushalte im Durchschnitt 7867 Franken pro Monat aus. 21,8% nehmen die Aufwendungen für Versicherungen ein. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Auslagen für das Wohnen (17,6%) und die Steuern (13,6%).

Die Aufwendungen für Versicherungen nehmen seit 2000 im Schnitt um rund 3% zu, heisst es in der Einkommens- und Verbrauchserhebung zum Jahr 2002.Die hohen Aufwendungen für die Versicherungen beinhalten allerdings auch die Beiträge an AHV, Pensionskassen und Krankenkassen.

Für die Grundversicherung in der Krankenkasse wurden im Jahr 2002 10,9% mehr ausgegeben als zwei Jahre zuvor. Die Auslagen für die Zusatzversicherungen nahmen um 8,7%, diejenigen für die übrigen Versicherungen (zb. Lebens-, Gebäude-und Fahrzeugversicherungen) um 14,6% zu.

Nicht alle Haushalte weisen jedoch dieselbe Ausgabenstruktur auf. Je nach Einkommensklasse oder Haushaltstyp variiere diese stark, heisst es beim Bundesamt für Statistik (BfS).

Ein Fünftel fürs Wohnen

Bei Rentnerinnen oder Rentner stehen die Wohnauslagen (19,2%) an erster Stelle. Die Ausgaben für Steuern (15,4%) folgen auf dem zweiten, die Versicherungsbeiträge (14,0%) auf dem dritten Rang.

Grosse Unterschiede bestehen bei den Ausgaben für Wohnen und Nahrungsmittel – je nach Einkommensklasse wird hier anders budgetiert: Der Anteil der Ausgaben für diese Posten nimmt mit steigendem Einkommen deutlich ab.

Haushalte mit weniger als 4’800 Franken Einkommen wenden für das Wohnen 24,5% ihres Budgets auf, während es bei Haushalten mit mehr als 12’000 Franken monatlich nur 14,3% sind.

Die Ausgaben für Nahrungsmittel machen bei Haushalten mit tiefem Einkommen 11,4% und bei Haushalten mit hohem Einkommen 6,5% aus.

Steuern und Versicherungen drücken aufs Budget

Bei den Transferausgaben (Versicherungen, Steuern, Gebühren, Beiträge) ist eine umgekehrte Tendenz zu beobachten. Der Anteil, den Haushalte mit weniger als 4’800 Franken für Transferausgaben aufwenden, liegt bei 29,2%. Demgegenüber geben Haushalte mit mehr als 12’000 Franken Einkommen 43,4% dafür aus.

Die Versicherungen machen 23,5% der Haushaltsausgaben der finanziell am besten gestellten Haushalte aus, während es bei Haushalten mit dem niedrigsten Einkommen 16,7% sind. Steuern und Gebühren beanspruchen rund 10,6% des Budgets der Haushalte mit weniger als 4’800 Franken. Bei den Haushalten mit hohem Einkommen sind es 17,4%.

9 Prozent fürs Essen

Neben dem Haushaltseinkommen ist es der Haushaltstyp, der die Ausgabenstruktur prägt. Bei den Verbrauchsausgaben ist der für Nahrungsmittel ausgegebene Anteil bei Haushalten mit Kindern am höchsten: Alleinerziehende und Paare mit Kindern wenden 9,0% bzw. 9,6% der Haushaltsausgaben dafür auf.

Beim Wohnen kommen Paare am besten davon. Während Alleinerziehende und alleinlebende Personen rund 22% dafür aufwenden, sind es bei Paaren mit oder ohne Kinder nur gerade etwa 17%.

Ein grosser Ausgabeposten ist bei Alleinerziehenden die Nachrichtenübermittlung. Sie geben mit 2,8% ihrer Auslagen im Vergleich zu sämtlichen Haushalten (1,8%) am meisten dafür aus.

swissinfo und Agenturen

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