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Erdbeben in Mittelamerika – Hilfe aus der Schweiz

In San Salvador wurde ein ganzes Stadtviertel verschüttet. Keystone

Beim schwersten Erdbeben in Mittelamerika seit zehn Jahren sind Hunderte von Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung von El Salvador rief den Notstand aus. Aus zahlreichen Staaten kamen Hilfszusagen, darunter auch aus der Schweiz.

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) stellte für die Opfer des Bebens 160’000 Franken Nothilfe bereit. Sie umfasst vor allem Lebensmittel, Trinkwasser und Medikamente. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und Caritas Schweiz gaben je 100’000 Franken frei.

Dank ihres guten Netzwerks in Mittelamerika sei die DEZA eine der ersten internationalen Hilfsorganisationen, die nach dem Beben am Sonntag (14.01.) Hilfe leisten konnte, erklärte DEZA-Sprecher Joachim Ahrens. Die DEZA hat neben einem Verbindungsbüro in El Salvador auch in Nicaragua und in Honduras Vertretungen. Diese sind alarmiert und verfolgen die Situation vor Ort ebenfalls weiter.

Stadtviertel verschüttet

Am schlimmsten traf laut Karl Schuler vom Schweizerischen Roten Kreuz die Naturkatastrophe ein Viertel westlich von San Salvador. Hier löste sich ein Hang und schüttete einen 500 mal 900 Meter breiten Streifen mit Geröll und Erde zu. Rund 180 Häuser sollen auf diese Weise verschüttet worden sein. Gemäss Schuler sind in El Salvador mindestens 300 Menschen umgekommen; mehr als Tausend werden noch vermisst. Einige hundert Bewohner mussten evakuiert werden.

Weitum spürbar

Das Beben mit einer Stärke bis zu 7,9 auf der Richterskala, dessen Epizentrum im Pazifik vor der Küste El Salvadors lag, liess die Nachbarländer El Salvadors nicht unversehrt. Auch in Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Südmexiko bebte die Erde. Über mögliche Opfer und Sachschäden in diesen Ländern wurde nichts bekannt. Im Nachbarland Guatemala wurden mehrere Tote geborgen.

Landesteile isoliert

Viele Orte in El Salvador waren nach dem Beben von der Aussenwelt abgeschnitten, weil Brücken zusammengebrochen oder Fernstrassen aufgerissen oder zugeschüttet worden waren. Da in Teilen des Landes auch das Telefonnetz zusammenbrach, fiel es dem Katastrophenschutz schwer, sich ein genaues Bild von der Lage zu machen. Der internationale Flughafen von San Salvador wurde wegen Erdbebenschäden geschlossen.

Immer wieder Beben

Beim letzten schweren Beben der Stärke 7,5 waren 1986 in dem mittelamerikanischen Land 1’400 Menschen ums Leben gekommen. Kollidierende Kontinentalplatten vor der Pazifikküste Mexikos lösen immer wieder Erdbeben in der Region aus.

Spenden können auf folgende Konten erfolgen: SRK (30-4200-3), Schweizerisches Arbeiterhilfswerk (80-188-1), Caritas Schweiz (60-7000-4), Heks (80-1115-1) und das Gemeinschaftskonto der Glückskette (10-15000-6, Vermerk Erdbeben El Salvador)

swissinfo und Agenturen

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