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Erster Lehrstuhl für Palliativmedizin

Die Palliativmedizin lindert die Leiden alter Menschen. Keystone

Der erste Lehrstuhl für Palliativmedizin in der Schweiz wird von den Universitäten Genf und Lausanne gemeinsam geführt, wie seit Mittwoch bekannt ist.

Hinter diesem neuen Lehrstuhl steht die Stiftung Leenaards, die dessen Finanzierung für die nächsten 20 Jahre zugesichert hat.

Inhaber des Lehrstuhls wird der Medizinprofessor José Luis Pereira, der fortan an den Universitäten Lausanne und Genf lehrt und forscht.

Während den nächsten 20 Jahren will die Stiftung Leenaards für den Lehrstuhl jährlich 500’000 Franken zur Verfügung stellen, wie die beiden Universitäten und die Stiftung am Mittwoch mitteilten.

“Wir sind besonders stolz, dass mit diesem Beitrag der erste Schweizer Lehrstuhl in diesem Fachgebiet geschaffen wird”, sagte der Präsident des Stiftungsrats Michel Pierre Glauser.

Spezialist von Weltruf

Der neue Lehrstuhl ist Teil eines im Jahr 2002 vom Kanton Waadt beschlossenen Programms zur Förderung der Palliativmedizin.

Damals hatte das Kantonsparlament beschlossen, die Palliativ-Abteilung am Uni-Spital CHUV auszubauen und deren Dienste mit mobilen Teams im gesamten Kantonsgebiet anzubieten.

Professor Pereira gilt als Spezialist für Palliativmedizin mit Weltruf. Pereira, in Südafrika geborener Portugiese, belegte zuletzt den Lehrstuhl für Palliativmedizin an der Universität Calgary in Kanada.

Gleichzeitig leitete er ein entsprechendes Forschungszentrum und half der kanadischen Regierung beim Aufbau eines Ausbildungsprogramms für Pflegepersonal.

Lausanne und Genf bauen Kompetenzzentrum aus

Die Universitäten Lausanne und Genf können dank dem neuen Lehrstuhl ihre bereits heute ausgewiesenen Kompetenzen in der Palliativmedizin ausbauen.

Geplant sind unter anderem der Aufbau eines Master-Lehrgangs sowie eines Fernstudien-Lehrgangs.

Die Leenaards-Stiftung aus Lausanne wurde 1980 gegründet und ist seit 1996 mit einer Erbschaft der Familien Leenaards dotiert.

swissinfo und Agenturen

Unter Palliativmedizin und -pflege versteht man die lindernde Behandlung von Menschen mit weit fortgeschrittenen, unheilbaren Krankheiten.

Im Vordergrund steht die Linderung von Leiden und Schmerzen.

Damit soll die Lebensqualität der Patienten erhöht werden.

Die Stiftung Leenaards unterstützt als Mäzenatin Projekte im Sozial- und Gesundheitswesen sowie in Kultur und Wissenschaft in den Kantonen Waadt und Genf.

Sie vergibt auch Stipendien und Preise an hochqualifizierte Personen in den Bereichen Wissenschaft und Kultur.

Die Stiftung wurde 1980 von den Belgiern Antoine und Rosy Leenaards gegründet, die ein Vermögen mit der Produktion von Flaschen-Verschlüssen machten. In den letzten zehn Jahren hat die Stiftung rund 80 Mio. Franken vergeben.

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SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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