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Expo.02: Elan und Skepsis

Der Bahnhof Zürich mit seinen Solarkollektoren. Im Hintergrund das Landesmuseum. http://www.solar91.com/

Während die einen das Expo-Schiff vorzeitig verlassen, arbeiten andere mit Engagement und Hingabe an der Verwirklichung ihrer Projekte - so etwa auch die Schweizer Energiewirtschaft. Gleichzeitig verlangen Parteien vom Bundesrat genaue Informationen über die Finanzierung der Expo.02.

Am Freitag (23.02.) wurde in Bern deren Projekt “ExpoEnergy” vorgestellt: Mit Gratiseintritten an die Expo.02 sollen Einzelpersonen, Städte, Gemeinden und Unternehmen honoriert werden, die zwischen April 2001 und Oktober 2002 in erneuerbare Energien investieren respektive in diesem Zeitraum eine entsprechende Anlage in Betrieb nehmen.

Verteilschlüssel

Die Gratistickets sollen nach folgendem Schlüssel vergeben werden: Für Sonnenkollektoren gibt es grundsätzlich 1 Ticket pro1 kW Leistung, für Solarstrom 2 Tickets pro 1 kW, für Holzenergie und Biomasse je 1 Ticket pro 5 kW, Windenergie 1 Ticket pro 10 kW und für Umweltwärme/Geothermie 1 Ticket pro 5 bzw. 10 kW Leistung.

Im Bereich Energie-Effizienz (Minergie) sind 4 Tickets pro Wohneinheit, im Bereich effizientes Baurecht maximal 50 Tickets pro Gemeinde zu gewinnen. Insgesamt stehen über 5’500 Gratiseintritte zur Verfügung.

Parteien interpellieren

Derweil fordern die SVP und die Grünen in dringlichen Interpellationen vom Bundesrat Informationen zur Expo.02. Sie befürchten ein finanzpolitisches Debakel.

Die Schweizerische Volkspartei fordert den Bundesrat auf, die Expo-Führung unter Nationalrat Franz Steinegger zur Rechenschaft zu ziehen. Es gelte, Transparenz zu schaffen sowie die Saläre der Expo-Führung zu überprüfen, heisst es. Produktivität sei offenbar ein Fremdwort für die Expo-Leitung.

Die Grüne Fraktion will vom Bundesrat in einer dringlichen Interpellation eine lückenlose Darlegung über die Finanzierung verlangen. Diese müsse als Basis für eine Redimensionierung der Expo dienen oder für einen allfälligen Entscheid zum Abbruch des Projekts.

Die Grünen verlangen auch die Zusicherung, dass die gesprochene Defizitgarantie weder erhöht noch in eine Bürgschaft oder in Darlehen umgewandelt wird.

Das Projekt “ExpoEnergy” nehmen die Grünen mit “verhaltener Befriedigung” entgegen. Es täusche nicht darüber hinweg, dass im Umweltbereich noch grosser Handlungsbedarf bestehe.

swissinfo und Agenturen

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