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FCB-Endspurt vor Meisterfeier

FC Basels Captain Murat Yakin mit dem Meister-Pokal - umringt vom Rest des Teams. Keystone

Fussball-Meister Basel hat Stolz, Ehre und Ehrgeiz. Mit einem tollen Endspurt siegte der FC Basel gegen Lugano - die Meisternacht konnte beginnen.

Vor der offiziellen Pokal-Übergabe konnten die Basler somit noch eine Heim-Niederlage verhindern. Es galng ihnen, einen 2:3-Rückstand noch in ein 4:3 umzuwandeln.

Pech für Lugano

33’433 Zuschauer zelebrierten im ausverkauften St.Jakob-Park das letzte Meisterschafts-Spiel des FCB in dieser Saison. Lugano schenkte dem Meister nichts, präsentierte sich spielfreudiger und frischer und wurde letztlich unglücklich um durchaus verdiente Punkte gebracht.

Co-Torschützenkönig Christian Gimenez brachte Basel zwar mit seinem 28. Saisontor frühzeitig in Führung, doch Joël Magnin glich erstmals aus. Cantaluppi gelang nach herrlichem Durchspiel mit Gimenez die erneute FCB-Führung, die Joël Magnin unmittelbar nach der Pause nach einer gekonnten Ballstafette über Bastida, Gaspoz und Rossi mit seinem zweiten Tor krönte.

Letztes Aufbäumen hilft

Das unterhaltende Spiel wurde nun zum totalen und offenen Schlagabtausch. Rossi, künftig ein Basler, glückte gar das dritte Tor für die lauffreudigen Tessiner. Er schien damit einen Wermuts-Tropfen in den Meisterbecher zu giessen. Die dritte Niederlage des FCB in Folge drohte.

Doch Basel bäumte sich auf. Es wollte nicht mit einer Niederlage in die Meisternacht gehen. Der FCB zapfte die letzten Reserven an und belagerte das von Razzetti ausgezeichnet verteidigte Tessiner Tor. Der Italiener schien alles zu parieren.

Doch dann drückte der Australier Ergic wuchtig und präzis ab: 3:3 in der 79. Minute. Basel setzte nochmals Druck drauf. Im zweiten Anlauf reüssierte Tum zum 4:3 in der 85. Minute. Die rotblaue Glückseligkeit war vollkommen. Die Meisterparty konnte beginnen.

Sieben Tonnen Konfetti

Die Pokal-Übergabe und die obligate Ehrenrunde bildeten nur das Startszenario zur FCB-Meisternacht. In einer Sänfte vor dem Tramkonvoi wurde die Meister-Mannschaft in die Innenstadt geführt. Dort wurden sie von mehr als 100’000 FCB-Fans mit “sieben Tonnen Räppli” (Konfetti) in rotblau empfingen.

Auf dem Central-Bahnhof, der Heuwaage, der Steinenvorstadt und vor allem auf dem Barfüsserplatz wurden die FCB-Helden bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Feuerwerk und Lasershow beendeten die offiziellen Meister-Festivitäten, danach gings in privaten, kleineren Kreisen weiter.

Stunden zuvor hatten sich bereits Zigtausende auf dem Barfüsser- und dem Theaterplatz versammelt, um den seit langem ausverkauften Match gegen Lugano auf Grossleinwänden zu verfolgen. Mit dem Hin und Her der Tore floss das Adrenalin in Strömen wie das Bier. Raketen und Fackeln – blaurot – erhellten den trocken gebliebenen Nachthimmel. Bei dem Volksfest wurden mehrere Personen leicht verletzt, wie die Kantonspolizei mitteilte.

Zürich und St. Gallen im UI-Cup

Zürich (1:0 gegen Servette) und St. Gallen (3:3 gegen GC) sicherten sich im 14. und letzten Durchgang der NLA-Finalrunde die beiden Tickets für den UI-Cup. Aufsteiger YB ging leer aus, weil es Sion den ersten Finalrundensieg (3:1) zugestehen musste.

Der letzte Spieltag bot zwar keinen Nervenkitzel mehr, weil mit Ausnahme der UIC-Teilnahme alle Entscheidungen vorzeitig gefallen waren. Die Zuschauer kamen jedoch in den Genuss von 18 Toren, was Rekord für die gesamte Finalrunde bedeutet.

Nicht nur im Basler St. Jakob-Park, auch im Hardturm in Zürich ging es turbulent zu: St. Gallen gelang ein 3:3 gegen die Grasshoppers. Bieli und Imhof brachten die Gäste nach der Pause mit 3:2 in Front, Chapuisat glich in der 68. Minute aus.

Zuvor hatte Nuñez seinen 28. Saisontreffer erzielt und damit mit dem Basler Gimenez in der Torschützenliste gleichgezogen. Gimenez traf für den FCB schon in der 7. Minute das 1:0.

Das Siegestor für den FCZ in Genf gegen Servette hatte Yasar geschossen. Die Zürcher rückten dank diesem Sieg noch auf den fünften Platz vor. Der UIC-Platz war gerechter Lohn für den Schlussspurt des Bregy-Teams.

Sion: Erster Sieg zum Saison-Ende

Im Wallis ermöglichten der brasilianische Doppeltorschütze Moreira und der gebürtige Kongolese M’Futi dem FC Sion mit ihren Treffern zum 3:1 gegen das harmlose YB den ersten Sieg in der Finalrunde.

Mit der verdienten Premiere endete im praktisch leeren Tourbillon-Stadion eine Walliser Odyssee. 13-mal hatten die Spieler das Feld ohne Erfolgserlebnis verlassen. Ohne den Sieg gegen YB hätte erstmals eine Mannschaft die Finalrunde ohne einen einzigen Sieg abgeschlossen.

Bitter sahs für die Young Boys aus: Bis zum 8. Spieltag der Finalrunde hatten die Berner auf UEFA-Kurs gelegen, ihr Publikum mit vorzüglichen Leistungen unterhalten. Dann allerdings, quasi mit der Ziellinie in Sichtweite, kollabierte YB regelrecht.

swissinfo und Agenturen

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