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Fussball-WM: Köbi Kuhn will ins Achtelfinale

Köbi Kuhn, der Coach der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. Keystone

Der Trainer der Schweizer Fussball-Nati will an der WM in Deutschland unbedingt die Vorrunde überstehen, wie Kuhn gegenüber swissinfo sagte.

Die Messlatte liegt hoch, doch bei der letzten WM-Teilnahme 1994 schaffte die Schweiz den Sprung unter die besten 16 Teams auch.

Bei früheren Austragungen, als noch weniger Länder vertreten waren, hatte die Schweiz sogar dreimal die Viertelfinals erreicht.

Kuhn glaubt, dass erfolgreiche junge Spieler wie Philippe Senderos, Tranquillo Barnetta und Valon Behrami, die allesamt den Sprung ins Ausland geschafft haben, ein gutes Omen für die WM in Deutschland sind, aber auch für die 2008 anstehenden Europameisterschaften, die von der Schweiz und Österreich zusammen ausgerichtet werden.

swissinfo: Welches ist Ihr Ziel an der WM in Deutschland?

Köbi Kuhn: Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass wir den Sprung in die Zwischenrunde schaffen wollen. Dazu müssen wir in unserer Gruppe – wir spielen gegen Frankreich, Togo und Südkorea – mindestens den zweiten Platz belegen.

Danach sehen wir weiter, denn in der Runde der letzten 16 sind Voraussagen wegen des Knock-Out-Systems schwierig: Wer verliert, scheidet aus.

swissinfo: Viele Spieler sind noch sehr jung, ein Vor- oder Nachteil?

K.K: Wir verfügen über viele talentierte junge Spieler, die sich sehr gut entwickeln und mit jedem Spiel an wertvoller Erfahrung gewinnen.

Zudem sind zwei, drei Youngsters daran, den Sprung in die Nationalmannschaft zu schaffen, was für die Europameisterschaft 2008 im eigenen Land zuversichtlich macht. Für mich ist es eine Freude und ein Privileg, mit solch jungen Talenten zu arbeiten.

swissinfo: Bringt es mehr Vor- oder Nachteile, wenn so viele Schweizer bei ausländischen Klubs spielen?

K.K: Klar ein Vorteil, denn sie spielen in den stärksten Klubs in den besten Ligen und in den besten Wettbewerben Europas. Das ist eine fantastische Gelegenheit, auf höchstem Level ihr Spiel und ihre Spielpraxis zu verfeinern.

Im Moment hat es ganz den Anschein, dass es die Rolle der Schweiz ist, junge Talente für die Ligen in den Nachbarländern hervorzubringen. Das ist aber kein Nachteil für die Nationalmannschaft.

swissinfo: Sie müssen die Aufstellung der Schweizer Mannschaft bis am 15. Mai bekanntgeben. Steht das Team in Ihrem Kopf bereits?

K.K: Ja, ich habe eine sehr klare Vorstellung, wer dabei sein wird, weil ich genau gesehen habe, wie sich die Schweiz für die Endrunde in Deutschland qualifiziert hat. Ich habe aber auch andere Spieler im Auge. Namen werde ich jedoch keine nennen.

swissinfo-Interview: Matthew Allen in Zürich
(Übertragung aus dem Englischen: Renat Künzi)

Die Schweiz hat sich letzten November in zwei harten Barrage-Spielen gegen die Türkei für die WM-Endrunde in Deutschland qualifiziert.

Im ersten WM-Gruppenspiel trifft die Schweiz am 13. Juni auf Frankreich, das schon in der Qualifikation zweimal Gegner der Schweiz war.

Das Durchschnittsalter der Schweizer Equipe, die im März auswärts gegen Schottland 3:1 gewann, liegt unter 23 Jahren.

In Deutschland nicht dabei sein kann Benjamin Huggel, der vom Weltverband FIFA für sechs offizielle Spiele der Schweiz gesperrt worden war. Er war in die tätlichen Auseinandersetzungen nach dem zweiten Türkei-Spiel in Istanbul verwickelt.

So schnitt die Schweiz an Weltmeisterschaften ab:
1934 (Italien): Niederlage gegen die Tschechoslowakei im Viertelfinal (3:2)
1938 (Frankreich): Niederlage gegen Ungarn im Viertelfinal (2:0)
1950 (Brasilien): In der Vorrunde ausgeschieden.
1954 (Schweiz): Niederlage gegen Österreich im Viertelfinal (7:5)
1962 (Chile): In der Vorrunde ausgeschieden.
1966 (England): In der Vorrunde ausgeschieden
1994 (USA): Niederlage gegen Spanien im Achtelfinal (3:0)

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