Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Gaddafis klagen gegen Genf

Libyen und das Ehepaar Gaddafi verlangen von Genf Schadenersatz und Genugtuung für die nach ihrer Sichtweise unverhältnismässige Verhaftung vom Juli 2008 in einem Genfer Hotel.

Charles Poncet, der Anwalt von Hannibal und Aline Gaddafi, hat bei Gericht eine 60 Seiten umfassende Zivilklage gegen den Kanton Genf eingereicht. Mit ihrer Klage wollen der Sohn von Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi und seine Frau einen Schadenersatz von über 500’000 Franken erstreiten.

Laut Poncet ist es bei der Verhaftung des Ehepaars zu unrechtsmässigen Handlungen Seitens der Polizei gekommen. Im Vordergrund stehen dabei die von der Polizei angewandten Mittel.

So seien zur Festnahme 20 Polizisten ausgerückt und das Ehepaar, das von zwei Hausangestellten wegen Misshandlung angezeigt worden war, wurde in Handschellen abgeführt.

Gaddafis sind zudem der Ansicht, bei der Verhaftung sei die Wiener Konvention über die konsularischen Beziehungen verletzt worden und die Kaution für die Haftentlassung mit insgesamt 500’000 Franken sei “astronomisch” hoch gewesen.

Seit der Verhaftung des Ehepaars ist das Verhältnis zwischen Bern und Tripolis stark belastet. Seit mehreren Monaten werden zwei Schweizer Geschäftsleute festgehalten. Einer davon ist nach Angaben des Aussendepartements psychisch stark angeschlagen.

swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft