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Gegen Gewalt und Besatzung

Momentaufnahme von der Demonstration in Bern. Keystone

Rund 10'000 Personen demonstrierten am Samstag in Bern "gegen Besatzung und Krieg in Palästina/Israel". Amnesty International-Schweiz fordert Nahost-Beobachter.

Dieser Inhalt wurde am 07. April 2002 - 18:42 publiziert

Die Demonstranten versammelten sich gegen 14.00 Uhr hinter dem Berner Kornhaus und marschierten von dort aus zum Bundesplatz. Sie skandierten Parolen wie "Viva Palästina" oder "Scharon Mörder".

Auf Spruchbändern war etwa zu lesen "Israel ist ein terroristischer Staat" oder "Stoppt den Krieg gegen die palästinensische Zivilbevölkerung". Ferner trugen die Demonstranten Bilder, auf denen Opfer israelischer Angriffe zu sehen waren.

Friede ist möglich

Auf dem Bundesplatz kamen dann verschiedene Rednerinnen und Redner zu Wort, unter ihnen SP-Nationalrat Franco Cavalli: "Regierungspräsident Ariel Sharon muss zurücktreten!" Laut Cavalli muss Israel zudem die Truppen aus den besetzten Gebieten abziehen. Dann wäre ein Frieden möglich. Nicht zuletzt müsse aber auch dem "imperialen Verhalten" der Amerikaner Einhalt geboten werden.

Seine Ratskollegin, die Grüne Anne-Catherine Menétrey, bezeichnete in ihrer Ansprache den israelischen Premierminister als Kriegsverbrecher. Sie verlangte, dass die Schweiz die Konsequenzen aus der Eskalation in Nahost ziehe und die Wirtschafts-Beziehungen zu Israel abbreche.

"Nicht länger schweigen"

Zu den über 30 Organisationen, welche die Kundgebung initiierten, gehören die Gesellschaft Schweiz-Palästina, die Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA), die Grüne Partei und die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP).

Der Krieg der israelischen Armee und der Waffeneinsatz gegen die palästinensische Bevölkerung rufe Empörung in aller Welt hervor, heisst es in einer Mitteilung der Veranstalter. "Wir können nicht länger schweigen." Mit der Kundgebung solle der Widerstand der palästinensischen Bevölkerung unterstützt werden. Selbstmordattentate gegen die zivile Gesellschaft würden jedoch verurteilt. Damit könne Israel nur weitere militärische Aktionen legitimieren.

Laut aber friedlich

Die Demonstration sei laut und emotional gewesen, aber sehr friedlich abgelaufen, sagte Beat Gross von der Berner Stadtpolizei. Aus polizeilicher Sicht habe es keinerlei Probleme gegeben.

Die Kundgebung löste sich nach einer Schweigeminute für die Opfer des Konfliktes kurz nach 16 Uhr auf.

Internationale Beobachter gefordert

Die Schweizer Sektion von Amnesty International (ai) verlangte am Sonntag an ihrer Delegierten-Versammlung in St. Gallen die Entsendung von internationalen Beobachtern nach Israel und in die besetzten Palästinenser-Gebiete.

Die Schweizer Sektion sei schockiert von der Gewaltspirale im Nahen Osten, heisst es in einer ai-Mitteilung, in der die Solidarität sowohl mit den palästinensischen als auch mit den israelischen ai-Mitgliedern bekundet wird. Und: "Wir glauben, dass Freundschaft und Solidarität, wie sie zwischen den palästinensischen und israelischen ai-Mitgliedern besteht, der lebende Beweis dafür sind, dass das friedliche Zusammenleben der beiden Völker möglich ist."

swissinfo und Agenturen

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