Bund, Kantone und Gemeinden wollen gemeinsam gegen Jugendgewalt vorgehen. Jugendliche sollen zudem im Umgang mit neuen Medien geschult werden. Das sind die Ziele zweier nationaler Programme, die das Bundesamt für Sozialversicherungen bis 2015 umsetzen will.
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Kantone und Gemeinden täten bereits einiges gegen Jugendgewalt, sagte Bundesrat Didier Burkhalter. «Es geht nun darum, die Massnahmen wo nötig zu verbessern und sie besser zu koordinieren.» Der Bund werde diese Rolle übernehmen, aber auch wissenschaftliche Arbeit beisteuern und als Antriebsmotor wirken, so der Innenminister.
Beide Programme laufen ab 2011 für fünf Jahre. Der Bund leistet in diesem Zeitraum Beiträge von insgesamt 8,65 Mio. Franken.
Das «Gesamtschweizerische Präventionsprogramm Jugend und Gewalt» im Umfang von gut 5,5 Mio. Franken hat zum Ziel, die Zahl der Gewalttaten unter Jugendlichen zu verringern. Um Kinder möglichst früh zu erreichen, setzt es bei den Familien an, umfasst aber auch Schulen und Orte, wo sich ältere Kinder und Jugendliche treffen, etwa Pärke und Sportplätze.
Mit dem Programm «Jugendmedienschutz und Medienkompetenzen» sollen Jugendliche besser vor Gefahren geschützt werden, die in Filmen, Spielen und sowie im Handy und im Internet lauern.
Das Projekt, für das die öffentliche Hand 5,3 Mio. Franken aufwendet, richtet sich an Kinder und Jugendliche sowie Eltern, Lehrkräfte und alle Personen, die beruflich mit Jugendlichen zu tun haben.
Besonders beim Internet habe der Staat wenig Spielraum, um einzugreifen, sagte Bundesrat Burkhalter. In erster Linie müssten deshalb Kinder und ihre Bezugspersonen für die Risiken dieses Mediums sensibilisiert werden. Der Bund wolle auch hier koordinieren und dabei mit Kantonen, Gemeinden und der Branche zusammenarbeiten.
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