Im Kampf gegen den Kokainhandel in der Schweiz spannen die Bundeskriminalpolizei (BKP) und mehrere Kantone zusammen. Dank eines Informationsaustauschs gelang es, mehrere komplexe Netzwerke der Kokainhändler zu zerschlagen. Das Projekt wird deshalb weitergeführt.
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Die Anstrengungen richteten sich gegen die Netzwerke von Kriminellen afrikanischer Herkunft, die im Schweizer Kokainmarkt eine wichtige Rolle spielten, sagte Michael Perler, Chef der Bundeskriminalpolizei (BKP), an einer Medienkonferenz in Aarau.
Es gehe darum, die Schweiz als Standort für Kokainhändler möglichst unattraktiv zu machen. Gruppen aus Westafrika und der Dominikanischen Republik beherrschten diesen lukrativen Drogenmarkt in der Schweiz, sagte Perler.
Die Mehrheit der Verhafteten stamme aus Nigeria, weitere kämen aus Guinea oder Sierra Leone. Es handle sich oft um Asylbewerber. In geringerem Masse seien auch Gruppen und Personen aus den Balkanstaaten in der Schweiz aktiv, sagte Perler.
Der Informationsaustausch spielt bei der Zusammenarbeit der Behörden die zentrale Rolle. Die im Frühling 2009 gegründete Arbeitsgruppe innerhalb der Bundeskriminalpolizei koordinierte und unterstützte bisher 70 Verfahren im In- und Ausland.
Das Projekt werde mindestens noch ein halbes Jahr weitergeführt, sagte BKP-Chef Perler.
Zoll und Polizei beschlagnahmten 2009 gesamtschweizerisch rund 560 Kilogramm Kokain. Dies ist gemäss BKP ein neuer Rekordwert.
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