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Grand Prix von Bern

Eine Gruppe von Läuferinnen - unter ihnen die Siegerin Marlene Renders (2.von rechts). Keystone Archive

Der Grand Prix von Bern wurde zum Schaufenster der Marathon-Spezialistin Marleen Renders (Be) und des jungen Kenianers Salim Kipsang.

Bei idealen klimatischen Bedingungen hatten die beiden Rennen über 10 Meilen (16,1 km) rasch ihre Dominatoren. Der erst 23-jährige Salim Kipsang, Junioren-WM-Zweiter 1998 über 10’000 m, unterstrich seine Reputation bereits nach 4 km.

Er griff schon in der Altstadt an. Fortan lief er leichten Schrittes allein an der Spitze. Ohne die letzten Reserven aus sich herauszulocken, erreichte er nach 47:54 Minuten das Ziel, der achtbesten Zeit auf dieser anspruchsvollen Strecke. Er sprach von “keinem leichten, aber auch nicht allzu schwierigen Triumph.”

Renders Klasse

Nicht mit dem Sieg begnügte sich Marleen Renders. Die 34-jährige Belgierin, eine der etabliertesten europäischen Marathon-Läuferinnen (Siegerin des Paris-Marathons Mitte April), schüttelte vor Streckenhälfte ihre letzte Begleiterin Magdaline Chemjor (Ken) ab.

Und sie hielt den Rhythmus weiter hoch, vergrösserte den Vorsprung kontinuierlich. Das Ziel erreichte sie nach 52:58 Minuten: in neuer Rekordzeit, über 30 Sekunden unter der bisherigen Bestzeit.

Dafür erhielt sie Sieg- und Rekordprämie, aber auch den Spezialcheck für jene Person, die als erste die Ziellinie überquert. Die Männer vermochten das Handicap von acht Minuten nicht wettzumachen.

Röthlins Erfolgserlebnis

Nach Stéphane Schweickhardt vor drei Jahren erreichte mit Viktor Röthlin erstmals wieder ein Schweizer Langstreckler einen Podestplatz. Und das glückte ihm mit einer höchst respektablen Leistung. Lediglich 50 Sekunden verlor er auf Kipsang.

“Mit dem Podestrang habe ich einen Bubentraum erfüllt”, strahlte er. Erstaunlich daran ist, dass Röthlin wegen eines Logensyndroms (fehlender Platz für die Beinmuskulatur) in den letzten sieben Wochen nicht wunschgemäss trainieren konnte.

Bei den Frauen schaffte die stärkste Schweizerin erwartungsgemäss keinen Spitzenplatz. Trotzdem war Maja Neuenschwander als Sechste glücklich. Sie habe eine schwierige Zeit hinter sich, mit Eisenmangel und Leistungsschwund. Und sie fuhr fort: “Dieses Erlebnis war das, was das Herz begehrt.”

Im Altstadtlauf über 5,5 km feierte der 27-jährige Berner Steepler Christian Belz seinen fünften Triumph in Folge. Belz wurde bei seinem Start-Ziel-Sieg in 15:56,7 Minuten gestoppt, womit er den eigenen Streckenrekord gleich um 15 Sekunden verbesserte.

Teilnehmer-Rekord

Die 16704 Läuferinnen und Läufer wie auch die Organisatoren konnten bereits am Samstagvormittag aufatmen. Gewitterregen hatte in der Nacht die Temperaturen heruntergeholt, so dass keine Hitzeverhältnisse wie vor einem und vor vier Jahren befürchtet werden mussten. Die Ausfallquote war dank der angenehmen Temperaturen deutlich geringer. 15’020 erreichten am Samstag das Ziel, so viele wie noch nie.

swissinfo und Agenturen

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