Hilfsorganisationen befürchten Katastrophe für Afghanen
Hilfsorganisationen und Ärzte befürchten nach der Schliessung der Grenzen eine Katastrophe für die Menschen in Afghanistan. Er habe noch Medikamente für höchstens eine Woche, sagte Saleh Rahman Rahmani vom Kinderspital in Kabul am Samstag.
"Hier sind unschuldige Kinder, und wenn der Krieg ausbricht, werden wir einige verwundete hinzu bekommen», sagte der Kinderarzt weiter. Die Ärzte seien in Erwartung eines US-Angriffs in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Afghanistan gilt nach den Anschlägen in New York und Washington als Ziel eines US-Militärschlages. Die USA halten den Islamisten Osama bin Laden für den Hauptverdächtigen und werfen den in Afghanistan regierenden radikal-islamischen Taliban vor, ihm Unterschlupf zu gewähren.
Viele Patienten seien aus Angst vor dem Krieg bereits geflohen, sagte Rahmani. Die Ärzte seien aufgefordert worden, sich zu den nächstgelegenen Kliniken zu begeben, sobald der Krieg beginne. Die Infrastruktur der Hilfsorganisationen sei zusammengebrochen, sagte ein Mitarbeiter der Canadian Relief Foundation.
Mitarbeiter evakuiert
Die UNO und nicht-staatliche Hilfsorganisationen haben ihre ausländischen Mitarbeiter in den vergangenen Tagen aus Afghanistan abgezogen. Die Taliban-Regierung hatte zuvor mitgeteilt, sie könne angesichts des bevorstehenden Krieges nicht für ihre Sicherheit garantieren.
Die Vorräte an Lebensmitteln und anderen lebenswichtigen Gütern reichen gemäss der Canadian Relief Foundation noch etwa einen Monat. Falls die Hilfsorganisationen keine andere Möglichkeit fänden, diese Güter nach Afghanistan zu transportieren, sei eine Katastrophe für mehrere Millionen Menschen absehbar.
Die Nachbarländer haben angesichts der zahlreichen Flüchtlinge ihre Grenzen zu Afghanistan geschlossen. In den vergangenen Tagen versuchten zehntausende Afghanen, ihr Land zu verlassen. Die Menschenrechtsorganisation "amnesty international" forderte die Wiedereröffnung der Grenzen.
swissinfo und Agenturen

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