Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Historischer Sieg gegen Kanada

Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft nach dem Sieg gegen Kanada: Freude herrscht! Keystone

In der 76-jährigen Geschichte der Eishockey-WM hat die Schweiz erstmals gegen Kanada gewonnen. Nach dem 4:1 gegen den Olympiasieger schliesst das Team von Sean Simpson die Gruppe B überraschend im 1. Rang ab.

Letztmals hatten die Schweizer vor zwei Jahren in Québec die Vorrunde einer WM – unter anderem nach einem 4:2-Sieg gegen Schweden – ungeschlagen überstanden.

Vier Jahre ist es her, als die Schweizer beim 2:0 an den Olympischen Spielen in Turin die erste Sternstunde gegen die Kanadier gefeiert hatten.

Was mit dem 2:0 in Turin an den Olympischen Spielen gelang, schaffte die Schweiz an einer WM in 24 Anläufen noch nie: ein Sieg gegen Kanada.

Makellose Bilanz

Nach Lettland (3:1) und Italien (3:0) hat die Schweizer Eishockey Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Deutschland nun auch Kanada 4:1 bezwungen. Die Bilanz der Schweizer in Mannheim ist nach dem Exploit im letzten Vorrundenspiel der Gruppe B weiterhin makellos.

Die Schweiz zieht mit sechs Punkten in die Zwischenrunde ein und besitzt damit ausgezeichnete Chancen für den Einzug in die Viertelfinals.

Kanadische Komplimente

“Ihre Vorstellung beeindruckte. Sie spielten eine richtig gute Partie”, sagte der Captain der kanadischen Nationalmannschaft, Ray Whitney, nach dem 4:1-Sieg der Schweiz.

Auch Coach Craig MacTavish gratulierte: “Die Schweizer haben den Sieg verdient. Ich würde gerne sagen, meine Spieler hätten den Gegner unterschätzt. Aber dem war nicht so.”

Ein Déjà-vu erlebte Cory Perry, der einzige im kanadischen Kader verbliebene Goldmedaillengewinner von Vancouver. “Schon an den Olympischen Spielen forderten uns die Schweizer alles ab. Diesmal machten sie mir sogar noch den stärkeren Eindruck: Sie kämpften hinten, trafen vorne und verstopften die neutrale Zone. Sie waren überall. Das war frustrierend.”

Die Nachrichtenagentur Canadian Press führte die Niederlage der Kanadier auf die “nervtötende Spielweise der Schweizer” zurück, mit der das Team von Sean Simpson dem Gegner den Schneid abkaufte.

Bessere Torchancen

Der Schweizer Sieg war in der Tat nicht gestohlen. Die Kanadier besassen in der mit 12’500 Zuschauern ausverkauften SAP-Arena zwar optische Vorteile, die Schweizer jedoch die besseren Torchancen.

Ivo Rüthemann, Martin Plüss, Andres Ambühl mit einem Kunstschuss von hinter dem Tor via Rücken von Kanadas Goalie Chris Mason sowie Thomas Déruns erzielten die Tore für die stark aufspielenden Schweizer.

Eine Glanzleistung lieferte auch Torhüter Tobias Stephan mit 31 Paraden ab. Stephan musste sich einzig von Kanadas Jungstar John Tavares zum zwischenzeitlichen 1:2 (15.) bezwingen lassen.

Erfolgreiches Trio

Bislang hatte in der Schweizer Offensive praktisch einzig die Linie mit Damien Brunner, Andres Ambühl und Thibaut Monnet die Akzente gesetzt. Nun stellte Sean Simpson Thomas Déruns an die Seite des Berner Duos Martin Plüss/Ivo Rüthemann. Und die Massnahme zeigte prompt Wirkung: Das Trio erzielte drei der vier Treffer.

Die erste Partie in der Zwischenrunde absolvieren die Schweizer am Samstag Abend. Der Gegner ist noch unbekannt, dürfte jedoch Schweden oder Norwegen heissen.

swissinfo.ch und Agenturen

Resultat: Kanada – Schweiz 1:4 (1:2, 0:1, 0:1)

SAP-Arena in Mannheim: 12’500 Zuschauer

Tore Schweiz: 12. Rüthemann, 15. Plüss, 22. Ambühl, 46. Déruns

Tore Kanada: 15. Tavares

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Kanada, 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft