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Internationale Rotkreuz-Konferenz: Sommaruga fordert Respekt des humanitären Völkerrechts

Das humanitäre Völkerrecht muss wieder weltweit respektiert werden. Dies forderte am Montag (1.11.) der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK, Cornelio Sommaruga, vor der 27. Internationalen Rotkreuz-Konferenz in Genf.

Das humanitäre Völkerrecht muss wieder weltweit respektiert werden. Dies forderte am Montag (1.11.) der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK, Cornelio Sommaruga, vor der 27. Internationalen Rotkreuz-Konferenz in Genf.

Die Konferenz müsse der Welt ein klares Signal geben, betonte Sommaruga vor den Delegierten. Es liege an den Regierungen, dafür zu sorgen, dass die von ihnen unterschriebenen Verträge weltweit eingehalten würden. Bei Konflikten würden zunehmend Zivilisten als Zielscheibe missbraucht.

Die Rotkreuzbewegung hat zudem Probleme mit einem starken Mitarbeiterschwund. In den letzten zehn Jahren wurde ein starker Rückgang der Zahl der Mitarbeiter und freiwilligen Helfer verzeichnet. Während vor zehn Jahren noch 200 Millionen Helferinnen und Helfer im Einsatz waren, seien es heute lediglich noch 105 Millionen, war an der Konferenz zu vernehmen.

Die Präsidenten der Rotkreuzföderation, Astrid Heiberg, erklärte, Rolle und Status der freiwilligen Mitarbeiter müssten innerhalb der Organisation gestärkt werden. Auch müssten neue Wege gesucht werden, um neue Freiwillige zu rekrutieren und bestehende zu halten. Als Hauptursache für den Mitarbeiterschwund nannte sie den wachsenden Individualismus der Menschen.

Weiter forderte Heiberg, die nationalen Rotkreuz- gesellschaften sollten bei der Verbreitung des humanitären Rechts eine aktivere Rolle spielen. Auch die Prävention von Katastrophen müsste auf lokaler Ebene verbessert werden. Bei Naturkatastrophen starben nach Angaben der Föderation in den 90er Jahren jährlich durchschnittlich 128’000 Menschen. 136 Millionen weitere Personen waren von diesen Ereignissen direkt betroffen.

Im Zentrum der 27. Internationale Konferenz des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes (31.10.-06.11.) stehen das Thema ‘Menschenrechte’ und ein Aktionsplan, der die humanitären Aktionen zum Schutz von Opfern bewaffneter Konflikte koordiniert. Es geht dabei vor allem um Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit von Rotkreuz-Helfern und Zivililpersonen sowie der Kampf gegen den freien Verkauf leichter Waffen in Krisengebieten.

SRI und Agenturen

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