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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Physische Gewalt gegen Frauen ist nur eine der Menschenrechts-Verletzungen, die an Frauen verübt werden. Keystone

Der 25. November ist UNO-Welttag gegen Gewalt an Frauen. Auch in der Schweiz fanden verschiedene Aktivitäten statt. Betont wurde, dass gerade auch in Paarbeziehungen Gewalt an Frauen ausgeübt wird.

Der Samstag (25.11.) war der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Vereinigten Nationen hatten diesen Tag zum Gedenktag gemacht, weil 1961 in der Dominikanischen Republik drei Ordensschwestern von Soldaten vergewaltigt, gefoltert und ermordet worden waren. Am selben Datum 1984 verbrannten in Thailand bei einem Bordellbrand mehrere Frauen, die an ihre Betten gefesselt waren.

Menschenrechts-Verletzungen an Frauen

“Gewalt gegen Frauen ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit”, erklärte der Präsident der Generalversammlung der Vereinigten Nationen, Harri Holkeri. Weiter sagte er, dass sexueller Missbrauch und systematische Vergewaltigungen zur Kriegsstrategie in bewaffneten Konflikten gehöre. Diese Verbrechen und weitere Verletzungen der weiblichen Integrität wie erzwungene Prostitution oder Zwangssterilisierung gehörten deshalb zu den Kriegsverbrechen und den Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Nicht nur im Krieg

Dass Gewalt gegen Frauen nicht nur im Krieg, sondern auch im Alltag der westlichen Welt stattfindet, wurde besonders bei Aktionen in Europa in den Vordergrund gerückt.

So sagte die bundesdeutsche SPD-Politikerin Brigitte Enzmann, dass Gewalt gegen Frauen Ausdruck eines historisch ungleichen Machtverhältnisses zwischen Männern und Frauen sei. Durch unzureichende Anwendung des bestehenden Gesetzes würde dieser Gewalt Vorschub geleistet.

In Bern forderten rund ein Dutzend Frauenorganisationen: “Halt Gewalt gegen Frauen!” In einem Communiqué stand, dass jede fünfte Frau in der Schweiz innerhalb einer Paarbeziehung körperliche oder sexuelle Gewalt erleide. Fast jede zweite Frau sei Opfer von psychischer Gewalt.

Philippe Kropf, swissinfo

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