Ist Hirngewebe im Ravioli?

Der Biologe Christian Richard demonstriert im Epalinges, im Kantonalen Labor, die neue Erkennungsmethode. Keystone

Wurstwaren, Raviolifüllung oder Babynahrung können künftig einfacher auf in der Schweiz verbotenes Hirngewebe von Rindern untersucht werden. Das Waadtländer Kantonslabor hat am Donnerstag (19.04.) eine neue Analysemethode vorgestellt.

Damit will das Labor Fleischwaren in der ganzen Schweiz kontrollieren. Die Kontrolle soll durchgeführt werden, um festzustellen ob möglicherweise das Nervengewebe der Fleischprodukte mit BSE-Erregern infiziert ist.

Die neue Methode wurde vor sechs Monaten von einem deutschen Forscherteam entwickelt. Sie sei vom Waadtländer Kantonslabor verfeinert worden. Sie beruht auf der Erkennung eines Proteins, welches im zentralen Nervensystems des Rindes vorkommt.

Bisher konnte die genaue Zusammensetzung von Fleischwaren nur unter dem Mikroskop festgestellt werden. In gekochtem Fleisch sei Hirngewebe gar nicht mehr identifizierbar gewesen, wie der Waadtländer Kantonschemiker Bernard Klein erklärte.

Schnelle Resultate

Dies sei nun mit der neuen Methode möglich. Das Resultat einer solchen Untersuchung, welche zwischen 500 und 800 Franken kostet, liege innerhalb eines Tages vor.

Das Waadtländer Kantonslabor plant Kontrollen an sämtlichen im Schweizer Handel gängigen Fleischwaren vorzunehmen. Gewebe aus dem zentralen Nervensystem von mehr als sechs Monate alten Rindern gilt als Risikofaktor bei der Übertragung von BSE auf den Menschen. In der Schweiz ist die Verwendung von Hirngewebe in der Lebensmittelproduktion seit 1990 verboten.

swissinfo und Agenturen