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Kampf gegen Korruption: gute Noten für die Schweiz

Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International attestiert der Schweiz im Kampf gegen Korruption gute Ansätze. Insbesondere im Bereich Geldwäscherei habe die Schweiz eine deutliche Position bezogen.

Die Schweiz handle bei Verdacht auf Geldwäscherei schnell, sagte Peter Eigen, Vorsitzender der Transparency International, am Montag (12.03.) im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Dies hätten Beispiele wie der Fall Abacha gezeigt.

Bankgeheimnis steht nicht im Weg

Im vergangenen Jahr hat die Schweiz die OECD-Konvention gegen Korruption ratifiziert. Dies sei zwar relativ spät geschehen, doch habe die Schweiz vorgängig entsprechende Gesetze für deren Umsetzung eingeführt, sagte Eigen.

Die Schweiz habe einen guten Anfang gemacht, die in der Konvention festgelegten Ziele in die Tat umzusetzen. In vielen anderen Ländern gebe es Schwierigkeiten in der Umsetzung. Das Bankgeheimnis stehe in der Schweiz den Bemühungen zur Bekämpfung der Korruption nicht im Weg. Es sei der Korruptionsbekämpfung untergeordnet.

Neben der OECD-Konvention ist die Schweiz der Strafrechtskonvention des Europarats gegen die Korruption beigetreten. Diese geht weiter als die OECD-Konvention, welche sich auf die aktive Bestechung ausländischer Amtsträger beschränkt.

Kein Kavaliersdelikt mehr

Das Problem der Korruption sei in der Welt erkannt worden, sagte Eigen. Vor fünf bis sechs Jahren sei Korruption noch ein Tabuthema gewesen, eine Tatsache, die geduldet worden sei.

Im Herbst will Transparency einen Korruptionsbericht vorlegen, der über den Zustand der Regionen berichtet. Themen darin werden Korruption und Parteienfinanzierung, Diamantenhandel, Sport und Geldwäscherei sein.

Eigen weilte am Montag in der Schweiz im Rahmen der Mitglieder-Versammlung von Transparency Switzerland, einer von 77 Sektionen von Transparency International.

Die Nichtregierungs-Organisation will in Zusammenarbeit mit Regierung, Verwaltung, dem Privatsektor, akademischen Kreisen und anderen Organisationen die Korruption weltweit bekämpfen.

swissinfo und Agenturen

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