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Kapitalerhöhung genehmigt – Swiss Re wird Nr. 1

VR-Präsident Peter Forstmoser an der ausserodentlichen Swiss-Re-Generalversammlung. Keystone

Die Aktionäre des Rückversicherers Swiss Re haben einer Kapitalerhöhung zugestimmt, um den Kauf von GE Insurance Solutions zu finanzieren.

Nach der Transaktion wird Swiss Re vor der Münchner Rück der weltweit grösste Rückversicherer sein.

An einer ausserordentlichen Generalversammlung haben die Aktionäre des Schweizer Rückversicherers Swiss Re einer Kapitalerhöhung zugestimmt.

Damit wird die Übernahme der GE Insurance Solutions finanziert, die umgerechnet bis zu 9,9 Mrd. Franken kostet, wie Swiss Re mitteilte. Die Übernahme der Tochtergesellschaft des General-Electric-Konzerns (GE) macht die Swiss Re zum weltweit grössten Rückversicherer.

Swiss Re-Chef Jacques Aigrain erwartet, dass rund 10 bis 15% der gesamten Belegschaft in den nächsten zwei Jahren durch Synergieeffekte wegfallen werden.

GE wird grösster Swiss Re-Aktionär

Im Gegenzug wird GE zum grössten Aktionär der Swiss Re und zwischen 10% und 13% des Aktienkapitals von Swiss Re halten. Die GV bewilligte die Schaffung von 60 Mio. Namenaktien im Nennwert von zehn Rappen oder von insgesamt 6 Mio. Franken an genehmigtem Kapital.

Diese kommen General Electric zu und unterliegen ab Vollzug der Übernahme einer einjährigen Verkaufssperre; der Vollzug wird bis Mitte Jahr erwartet.

Neue Verwaltungsrats-Mitglieder

An der Versammlung beteiligten sich 603 Aktionäre, die 99’440’247 oder 45,06% der stimmberechtigten Aktien vertraten. Sie folgten in allen Punkten für die Finanzierung der Akquisition den Anträgen des Verwaltungsrats.

Ausserdem wählten sie den früheren Swiss-Re-Konzernchef John R. Coomber und den ehemaligen GE-Vizepräsidenten Dennis D. Dammerman in den Verwaltungsrat. Die Amtsdauer der beiden neuen Verwaltungsrats-Mitglieder beginnt sofort und läuft bis zur Generalversammlung 2009.

Katrina kostet halben Jahresgewinn

Der Wirbelsturm Katrina hat den Swiss Re-Konzern im vergangenen Jahr rund die Hälfte seines Gewinn gekostet. “Katrina wird uns, sehr grob gesprochen, den Gewinn eines halben Jahres kosten. Wenn wir GE Insurance Solutions bereits besessen hätten, wären es drei Monate gewesen”, sagte Verwaltungsratspräsident Peter Forstmoser an der ausserordentlichen Generalversammlung.

Swiss Re hatte die Schadenbelastung für Katrina Mitte September mit schätzungsweise 1,2 Mrd. Dollar angegeben.

swissinfo und Agenturen

Im Jahr 2005 verursachten die Hurrikane in den USA, die Stürme und Überschwemmungen in Europa sowie die Taifune in Asien Versicherungs-Schäden von ca. 97 Mrd. Franken.

Wegen dieser Katastrophen war 2005 für die Versicherungs-Industrie das teuerste Jahr bis anhin.

Der Hurrikan Katrina allein verursachte weitflächige Sturm- und Überschwemmungs-Schäden von insgesamt 56 Mrd. Franken.

Aber auch schon das Jahr 2004 war durch Naturkatastrophen-Schäden in Rekordhöhe gekennzeichnet gewesen: Florida wurde von vier Hurrikanen heimgesucht, Japan von zehn Taifunen.

Zur Zeit beschäftigt Swiss Re rund 8500 Mitarbeitende in über 30 Ländern.

In der ersten Hälfte 2005 wurde ein Nettogewinn von 1,353 Mrd. Franken erwirtschaftet. Das sind rund 6% mehr als in der selben Periode 2004.

General Electric Insurance Solutions beschäftigt rund 3300 Personen und ist in 28 Ländern aktiv.

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