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Kein definitives Urteil: Nicolas Hänggi und Silvio Giovanoli bleiben in Guatemala weiter in Haft

Im Fall Hänggi und Giovanoli in Guatemala kommt es zu einem neuen Prozess. Ein Appellationsgericht hat das Urteil gegen die wegen Drogenhandels inhaftierten Schweizer aufgehoben. Nicolas Hänggi (r.) und Silvio Giovanoli (l.) bleiben aber weiter in Haft.

Im Fall Hänggi und Giovanoli in Guatemala kommt es zu einem neuen Prozess. Das Appellationsgericht in Zacapa hat das erstinstanzliche Urteil gegen die in Guatemala wegen Drogenhandels inhaftierten Schweizer Nicolas Hänggi (r.) und Silvio Giovanoli (l.) aufgehoben. Die beiden Schweizer bleiben aber weiterhin in Haft.

Zur Neubeurteilung des Falls, komme es, weil beim erstinstanzlichen Urteil verschiedene schriftliche Unterlagen im Dossier gefehlt hätten, insbesondere “die Anhörung der Beteiligten sowie verschiedener Zeugen”, begründete das Gericht am Donnerstag (30.03.) den Entscheid.

In den Fall waren drei Schweizer, ein Deutscher sowie ein Guatemalteke involviert.

Die Schweiz war bei der Bekanntgabe des Gerichtentscheids durch den Konsul vertreten. Der Schweizer Botschafter in Guatemala, Christian Hauswirth, erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, das Gericht habe bei seinem Entscheid offenbar zahlreiche Argumente der Verteidigung aufgenommen.

Bei einem aufsehenerregenden Prozess waren im September 1998 der ehemalige Nestlé-Direktor Andreas Hänggi wegen internationalem Drogenhandels zu zwölf Jahren, sein Sohn Nicolas sowie Silvio Giovanoli zu je 20 Jahren Haft sowie hohen Geldstrafen verurteilt worden.

In zweiter Instanz sprach das Appellationsgericht von Zacapa Andreas Hänggi sowie einen Deutschen und einen Guatemalteken im Februar 1999 frei, die Strafen von Nicolas Hänggi und Silvio Giovanoli wurden massiv reduziert. Andreas Hänggi, der Deutsche und der Guatemalteke verliessen das Land kurz nach dem Freispruch.

Im August 1997 hatte die Polizei die fünf Personen verhaftet, nachdem in einem Container mit tropischen Pflanzen 14,8 Kilogramm Kokain entdeckt worden waren. Der Container war unterwegs nach Deutschland. Die Behörden warfen den Verhafteten vor, in einen grossangelegten Drogenhandel mit Europa verwickelt zu sein.

swissinfo und Agenturen

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