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KMU auf der Suche nach neuen Impulsen

KMU sind ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Wirtschaft. Keystone

Am Donnerstag ist in Thun das fünfte Swiss Economic Forum eröffnet worden. Die wichtigste Veranstaltung für kleine und mittlere Unternehmen läuft unter dem Motto Vertrauen und Wachstum.

Optimale Rahmenbedingungen und Innovation seien besonders wichtig für die Zukunft der KMU.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit maximal 250 Beschäftigten sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Grund genug für rund 1000 Teilnehmer, am Swiss Economic Forum (SEF) in Thun über optimale Rahmen-Bedingungen für KMU zu debattieren.

SEF-CEO Stefan Linder gegenüber swissinfo: “Das SEF findet zum 5. Mal statt. Zum einen geht es um eine Standortbestimmung, zum anderen um den Ausblick.” Man wolle sich insbesondere mit den Faktoren für mehr Wachstum und Vertrauen befassen.

Zudem wird anlässlich des Forums der “Swiss Economic Award” für besondere und herausragende Leistungen an ein Jungunternehmen verliehen.

Stelldichein von Politik und Wirtschaft

Bundesrat Joseph Deiss sprach in seinem Eröffnungsreferat über den Weg der Schweiz “zu einer wissensbasierten Wirtschaft”. KMU-Betrieb müssten besser an neue Technologie herankommen, forderte Deiss.

Wirtschaftsgrössen wie Jürgen Dormann von ABB und André Dosé von Swiss treten am SEF auf, das von von alt Bundesrat Adolf Ogi eröffnet wurde.

Das SEF sieht sich als Sprachrohr für die Schweizer KMU. 99% aller Unternehmen in der Schweiz sind KMU – also rund 300’000 Betriebe. 88% aller Schweizer Unternehmen beschäftigen weniger als 10 Personen. Rund zwei Drittel aller Beschäftigten sind bei einem KMU angestellt.

Natürlich soll auch das Networking am SEF nicht zu kurz kommen. Dazu CEO Linder: “Es soll zu einem Austausch zwischen den Teilnehmern kommen, vor allem auch zwischen den Repräsentanten von Grossunternehmen und den KMU.”

Nicht in Lethargie versinken

Das Motto des SEF – Vertrauen und Wachstum – ist praktisch identisch mit demjenigen des WEF in Davos Anfang Jahr. Offenbar bleiben der Vertrauensverlust und die allgemeine Wirtschaftsflaute die Hauptthemen des laufenden Jahres.

Stefan Linder sieht es ähnlich: “Das Vertrauen ist angeschlagen, und die Wirtschaftslage ist schwierig. Aber wir wollen nicht in Lethargie versinken, sondern nach neuen Impulsen suchen.”

Laut einer Umfrage der UBS im April sind besonders die KMU stark von der aktuellen Wirtschaftslage betroffen.

Zuviele bürokratische Hürden

Auch Wirtschaftsminister Joseph Deiss befasst sich in seinem aktuellen 10-Punkte-Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft mit den KMU und Jungunternehmen.

Mit einer gezielten Politik will er deren Rahmenbedingungen verbessern. Dabei geht es vor allem um den Abbau von bürokratische Hürden. Laut Deiss gibt es allein beim Bund 300 Formulare für KMU.

Zu wenig Kredite

Viele Klein- und Mittelbetriebe beklagen sich in der Schweiz über die restriktive Kreditvergabe der Banken. Sie müssten höhere Zinsen bezahlen als Grossbetriebe.

Laut Pierre Triponez, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, wird es für KMU immer schwieriger, an Kapital zu kommen. So ist es kaum ein Zufall, dass die KMU zum ersten Mal seit sechs Jahren weniger investieren, wie die bereits erwähnte UBS-Umfrage ergab.

swissinfo, Elvira Wiegers

2001 waren 99% aller Unternehmen in der Schweiz KMU, also rund 300’000 Betriebe

Der Grossteil der KMU ist im Dienstleistungssektor tätig

2001 waren im Durchschnitt 10 Personen in einem Schweizer Unternehmen angestellt

KMU beschäftigen bis zu 250 Personen

Zwei Drittel aller Beschäftigten in der Schweiz – also rund 2,6 Mio Personen – arbeiten in KMU

Das Swiss Economic Forum (SEF) findet zum 5. Mal statt.

Bei der für KMU wichtigsten Wirtschafts-Veranstaltung geht es sowohl um eine Standort-Bestimmung wie auch um einen Ausblick. Das Motto des SEF ist Vertrauen und Wachstum.

Am SEF, das auch ein Stelldichein von Politik und Wirtschaft ist, werden 1000 Teilnehmer erwartet.

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