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Organisationen der Zivilgesellschaft wollen sich in die Arbeit der Schweiz in der UNO einbringen. RTS

Der UNO-Beitritt bewegt auch Nichtregierungs-Organisationen (NGO). Über 30 Schweizer NGO wollen in Zukunft die Arbeit des Landes in der UNO aktiv begleiten.

Sie legten der Landesregierung dazu eine gemeinsame Plattform vor.

Die Plattform soll den Schweizer Regierungs-Delegationen als Entscheid- und Handlungs-Grundlage bei den Vorbereitungen und Interventionen an der UNO-Generalversammlung dienen. Die NGO wollen sich systematisch in die UNO-Politik der Schweiz einbringen.

Auf Einladung der Gesellschaft Schweiz-Vereinte Nationen (GSVN) hatten rund 70 Mitglieder von Hilfs-, Entwicklungs-, Jugend-, Umwelt- und kirchlichen Organisationen ihre Anliegen zur Schweizer UNO-Politik formuliert. Präsentiert wurde der Katalog der Öffentlichkeit von der freisinnigen St. Galler Ständerätin und GSVN-Präsidentin Erika Forster.

Eigene Erfahrungen nutzen

Die NGO wollen, dass die Schweiz als eigenständiges und neutrales Mitglied in der Völkergemeinschaft auftritt, wie Forster erklärte. Natürlich seien sich die NGO nicht bei allen Themen bis ins Detail einig. Wichtig sei aber für die Organisationen der Zivilgesellschaft, dass die Schweiz in der UNO eine in sich stimmige Politik verfolge.

Die Schweiz soll sich ganz besonders in den Bereichen engagieren, in denen sie ihre aus der Landespolitik gewonnenen Erfahrungen und Fähigkeiten nutzbringend einsetzen kann. Im Vordergrund stehen sollten dabei die Menschenrechte, soziale Standards und die Ziele der Nachhaltigkeit.

Warnungen vor überhöhten Erwartungen

Damit verfolgen die Nichtregierungs-Organisationen einen Kurs, der nicht weit von jener der Regierung liegt. Auch sie setzt in erster Linie auf jene Bereiche, in denen die Schweiz schon bisher – auch im Rahmen der Vereinten Nationen – aktiv war.

Aussenminister Joseph Deiss erhofft sich vom Beitritt zur UNO generell eine Belebung der Aussenpolitik. Er warnte aber auch vor überhöhten Erwartungen.

Die Schweiz werde auch im Rahmen der Vereinten Nationen zu Kompromissen bereit sein müssen. Wie in einer Seilschaft bestimme aber immer der langsamste das Tempo, sagte der Aussenminister, als ihm die Plattform der NGO übergeben wurde.

swissinfo und Agenturen

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