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Landschaft verändert sich im Sekundentakt

Strassen, Siedlungen und Landwirtschaft unterwerfen die Schweizer Landschaft einem ständigen Wandel. Keystone

Jede Sekunde bekommen vier Quadratmeter Land in der Schweiz ein neues Gesicht. Die Landschaft steht weiter unter Druck. Der jährliche Flächenverlust ist aber rückläufig. Dies stellt eine Studie des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft und des Bundesamtes für Raumentwicklung fest.

Seit 1972 wurde eine Fläche von der Grösse des Genfersees mit Siedlungen, Anlagen und Strassen überzogen. In der Zeit von 1984 bis 1995 wurden jährlich 12’000 Hektaren Land umgestaltet. Pro Jahr entspricht das der Grösse des Murtensees. Die Tendenz ist dank abnehmendem Strassenbau seit den siebziger Jahren rückläufig.

Dies zeigt die Studie des BUWAL und des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE), die am Donnerstag (29.03.) publizierte wurde. Sie basiert auf den Landeskarten 1:25’000, die in einem Sechsjahres-Rhythmus nachgeführt werden. Sie betrachtet die Landschafts-Veränderungen von 1984 bis 1995 im Vergleich mit den vorgängigen Untersuchungen seit 1972 und zeigt erstmals die Entwicklungen über die Zeitdauer einer Generation.

Mehr Hecken, weniger Obstbäume

Die Studie belegt positive und negative Entwicklungen des Landschaftsbildes. So wurden in der untersuchten Zeitspanne jährlich 134’000 Obstbäume gefällt und lediglich 34’000 neu gepflanzt. Dabei wurden die Obstbäume vielfach durch Niederstamm-Kulturen ersetzt. Wichtige Lebensräume für viele Tierarten gingen dadurch verloren.

Gegenläufig war die Entwicklung bei den Hecken. Jährlich wurden 190 Kilometer neu gepflanzt und nur 35 Kilometer gerodet. Diese Entwicklung belegt laut der Studie, dass mit Öffentlichkeitsarbeit, Idealismus und Finanzhilfen der öffentlichen Hand ein Trend umgekehrt werden kann, zur Bereicherung der Landschaft.

Eine Wende zeichnet sich auch bei den Bachläufen ab. Während in den siebziger Jahren noch bedeutend mehr Fliessgewässer in unterirdische Gerinne verlegt als geöffnet oder neu geschaffen wurden, hat sich das Verhältnis ausgeglichen. Zugenommen haben auch die Gebüsch-Landschaften und die Bewaldung.

swissinfo und Agenturen

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