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America’s Cup: Die Jagd auf Alinghi ist eröffnet

Das Alinghi Team im April bei Valencia. Keystone

Mit dem Start des Louis Vuitton Cup gelangt der America's Cup wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Aus den Begegnungen der 11 Herausforderer wird der Finalgegner von Alinghi ermittelt.

Das Schweizer Alinghi-Syndikat seinerseits hat sich zum Training zurückgezogen.

Damit hat der 32. America’s Cup für die 11 Herausforderer ernsthaft begonnen. In zwei Round Robins, in denen jeweils alle Teams gegeneinander segeln, werden bis zum 7. Mai die Halbfinalisten erkoren.

Die fünf ersten der Wettkämpfe zwischen dem 14. und dem 25. Mai werden in den Final kommen, der zwischen dem 1. und 12. Juni stattfinden soll. Nur der beste von ihnen wird sich dem Boot Defender zu messen können.

Ein Spitzentrio

Wahrscheinlich werden sich die “Grossen Drei” für die Halbfinals qualifizieren. Das von Emirates Airlines gesponserte Team New Zealand, BMW Oracle Racing (USA) und die Italiener Luna Rossa haben dafür die besten Chancen. Mit den grössten Budgets konnten sie auch die besten Segler gewinnen.

Die Neuseeländer, die 2003 gegen Alinghi verloren, wollen sich sicher revanchieren. Angeführt vom jungen Skipper Dean Barker, haben sie aus den Vorregatten, den so genannten Acts, die meisten Bonuspunkte geholt.

Vom Oracle-Tycoon Larry Ellison finanziert und vom neuseeländischen Skipper Chris Dickson geführt, stehen dem amerikanischen Team grosse Mittel zur Verfügung. Doch ob die starken Charaktere dieses Teams dem grossen öffentlichen Druck dieser Veranstaltung standhalten können, wird sich zeigen.

“Was mich interessiert, ist zu gewinnen, nicht nur teilzunehmen”, sagt Patrizio Bertelli, Chef des italienischen Unternehmens Prada und des Syndikats Luna Rossa Challenge. Das vom italienischen Skipper Francesco de Angeli geführte Team ist das dritte der Grossen und wahrscheinlich das perfekteste.

Das übrige Feld

Hinter dem Spitzentrio zielen die kleinen Teams auf einen vierten Platz in den Halbfinals. Wenn die Regatten beginnen, ist das Spiel noch offen. Ein vielversprechender Aussenseiter ist etwa die italienische Mannschaft Mascalzone Latino.

Ihre direkten Gegner sind Desafio Espagnol, die mit einem vierten Platz bei den Vorregaten auf sich aufmerksam gemacht haben. In Valencia haben sie die Unterstützung des heimischen Publikums auf sicher. Auch die Schweden Victory Challenge gehören zu den potentiellen Halbfinalisten.

Am Ende des Felds könnten fünf Mannschaften für Überraschungen sorgen: So die Südafrikaner Shosholoza, erste afrikanische Mannschaft in der Geschichte des America’s Cup.

Die Franzosen von Areva Challenge und das dritte italienische Team +39 könnten den grossen Mannschaften ebenfalls gefährlich werden. Die Deutschen von United Internet Team Germany und das französisch-chinesische China Team dagegen sind erst spät in den Wettkampf eingestiegen und noch unerfahren.

swissinfo, Pierre-Antoine Preti, Skippers Magazine
(Übertragung aus dem Französischen: Susanne Schanda)

Der Louis Vuitton Cup findet vom 16. April bis 12. Juni statt. 11 Herausforderer nehmen am Wettkampf teil. Der Sieger kann anschliessend im America’s Cup gegen den Defender antreten. Alinghi verteidigt seinen Titel zwischen dem 23. Juni und dem 7. Juli.

Der America’s Cup existiert bereits seit 1851, das war 45 Jahre vor den ersten olympischen Spielen der modernen Zeit (1896). Damit ist er die älteste noch bestehende sportliche Trophäe.

Mit dem Sieg des Alinghi Teams von Ernesto Bertarelli ist der Pokal erstmals nach Europa gekommen, nachdem er vor 152 Jahren England verlassen hat.

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