Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Jan Ullrich gewinnt die Tour de Suisse

Der Sieger Jan Ullrich (Mitte), der zweitplatzierte Koldo Gil (rechts) und der dritte Jörg Jaksche. swissinfo.ch

Mit dem Sieg im Zeitfahren von Kerzers nach Bern gewinnt der Deutsche Jan Ullrich zum zweiten Mal die Tour de Suisse. Auf Platz zwei der Spanier Koldo Gil.

Die Tour 2006 wird als schlechteste Ausgabe in die Geschichte des Schweizer Radsports eingehen. Zum ersten Mal klassierte sich kein einziger Schweizer unter den ersten 20.

Mit dem Gelben Trikot bei der Tour de Suisse hat sich Jan Ullrich auf Frankreich eingestimmt. 13 Tag vor dem Start der Tour de France am 1. Juli in Strassburg beendete der T-Mobile-Kapitän seine Generalprobe mit seinem zweiten Gesamtsieg in der Schweiz.

Zwei Jahre nach seinem ersten Erfolg bei der Tour de Suisse gab wie 2004 das abschliessende Zeitfahren den Ausschlag zu Gunsten Ullrichs.

Der 32-Jährige, der so holprig in die Saison gestartet war, signalisierte deutliche Formsteigerung und verwies Koldo Gil (Spanien) in der Endabrechnung mit 24 Sekunden auf den zweiten Rang.

Jörg Jaksche aus Ansbach wurde Dritter mit 1:03 Minuten zurück.

Zweiter Saisonerfolg für Ullrich

Ullrich holte sich nach seinem Sieg im Zeitfahren beim Giro d’Italia vor vier Wochen seinen zweiten Saisonerfolg und gewann am Sonntag in Bern den 30,7 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr mit 23 Sekunden Vorsprung vor seinem früheren Team-Kollegen Cadel Evans (Australien).

Gil verlor 1:14 Minuten – das reichte für Ullrich, dem ein Wolkenbruch die Aufholjagd im Finale schwer und riskant machte. Vor dem Start hatte Ullrich auf Platz drei 50 Sekunden hinter Gil gelegen, dessen Landsmann Alberto Contador am Samstag die letzte Alpenetappe in Ambri als Solist gewonnen hatte.

2004 hatte Ullrich im letzten Zeitfahren dem einheimischen Fabian Jeker 42 Sekunden abgenommen und die Rundfahrt mit einer Sekunde Vorsprung vor dem Schweizer gewonnen. Rang drei belegte Jörg Jaksche aus dem Skandalteam von Manolo Saiz.

Enttäuschende Schweizer

Fabian Cancellara blieb ein Sieg im abschliessenden Zeitfahren versagt.

Der 25-jährige Berner hat in diesem Jahr bei Tirreno-Adriatico und an der Katalonien-Rundfahrt je ein Zeitfahren für sich entschieden, doch auf dem Parcours von Kerzers nach Bern konnte der Bronzemedaillen-Gewinner der letztjährigen Zeitfahr-WM nicht reüssieren, auch wegen dem aufkommenden Rückenwind, der die später gestarteten Fahrer doch deutlich bevorteilte.

Mit knapp eineinhalb Minuten Rückstand reichte es Cancellara zum 12. Rang im Zeitfahren.

swissinfo und Agenturen

Die Tour de Suisse ist das grösste und traditionsreichste Radrennen der Schweiz.

Die Siegerliste von 1933 bis heute umfasst die grössten Radchampions, u.a. Gino Bartali, Ferdy Kübler, Hugo Koblet, Eddy Merckx, Giuseppe Saronni, Sean Kelly, Lance Armstrong und Jan Ullrich.

Die letzten Schweizer Sieger waren Alex Zülle (2002), Pascal Richard (1994), Beat Breu (1989/81) und Urs Zimmermann (1984).

Die Tour de Suisse gehört zur ProTour, der Rennserie des Internationalen Radsportverbandes (UCI). Für die 20 besten Teams der Welt ist die Teilnahme an den ProTour-Rennen obligatorisch.

Auch die Tour de Romandie und die Zürimetzgete zählen zur ProTour.

Schlussklassement der Tour de Suisse 2006:
1. Jan Ullrich, Deutschland, 38:21:36
2. Koldo Gil, Spanien, + 0:00:24
3. Jörg Jaksche, Deutschland, + 0:01:03
4. Angel Vicioso, Spanien, + 0:01:44
5. Janez Brajkovic, Slowenien, 0:02:33
23. Steve Zampieri, Schweiz, +0:12:22
31. Martin Elminger, Schweiz, +0:26:08
37. Oliver Zaugg, Schweiz, +0:33:00

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft