Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Rekordmengen Kokain und Heroin beschlagnahmt

Keystone

217 Kilogramm Kokain, knapp 200 Kilogramm Heroin: Schweizer Zöllner haben noch nie soviel harte Drogen aufgespürt wie im letzten Jahr.

Beliebtes Schmuggelgut sind aber auch Lebensmittel aller Art: Rund 210 Tonnen Ess- und Trinkwaren fielen den Grenzpolizisten in die Hände, davon allein 83 Tonnen Schmuggelfleisch.

Die Menge sichergestellten Kokains nahm gegenüber dem Vorjahr von 193 auf 217 Kilogramm zu, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mitteilte. Beim Heroin verzeichnete die Schmuggelbilanz mit 199 kg sogar mehr als eine Verdreifachung. Zu verdanken war dies vorab einem “Grossfang” von 150 kg in der Ostschweiz.

Ecstasy und Thaipillen wurden 81’000 Dosen beschlagnahmt. 2006 waren noch 50’000 Pillen der synthetischen Drogen konfisziert worden. Beim Cannabis nahm die sichergestellte Menge von 95 auf 777 kg zu, beim Khat von 690 auf 1447 kg.

Dazu kamen laut Zollbehörde 200 kg Drogen-Streckmittel. Insgesamt gab es 3029 Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz, 466 mehr als im Vorjahr.

Lebensmittel, Medikamente, Markenartikel

Neu erfasst die Statistik auch den Lebensmittelschmuggel ab 250 kg. 2007 wurden – vorab an der Grenze zu Frankreich – rund 210 Tonnen geschmuggelte Lebensmittel beschlagnahmt oder nachgewiesen. Davon entfielen 83 Tonnen auf Schmuggelfleisch mit einem Marktwert von 1,3 Mio. Franken. Häufig geschmuggelt wurden auch Käse, Speiseöl und Mehl. Die hinterzogenen Abgaben beliefen sich auf 1,5 Mio. Franken.

Dem Heilmittelinstitut Swissmedic wurden zudem deutlich mehr Fälle gemeldet (366 gegenüber 271 im Vorjahr), in denen versucht wurde, gefälschte oder in der Schweiz verbotenene Medikamente einzuführen.

Doping-Produkte

Am häufigsten beschlagnahmt wurden Muskelaufbau- und Dopingpräparate, Schlankheitsmittel, Potenzmittel, Hautaufheller, Schlafmittel und pflanzliche Präparate aus Asien.

Bei 460 Kontrollen stellte der Zoll gefälschte Markenartikel im Gesamtwert von 1,3 Mio. Franken sicher, vor allem Kleider, Schuhe und Sportartikel. Dazu kamen 6400 Uhren und Schmuckstücke. Rund zwei Drittel der gefälschte Ware stammen aus China.

In rund 8400 Fällen ermittelten die Zollfahnder 2007 wegen organisierten Schmuggels. Bandenmässig geschmuggelt werden vor allem Lebensmittel, seltene Tiere, Spirituosen, Tabakwaren, Mineralöl, Raubkultur und Pflanzen.

Auch Personen blieben hängen

In der Personenfahndung wurden die Erfolge leicht gesteigert, in der Fahrzeugfahndung relativ stark, wie der Statistik zu entnehmen ist. Gründe dafür waren verbesserte Fahndungssysteme und eine enge Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Behörden.

Auch im Bereich der Dokumentenfälschungen wurden die Aufgriffe laut EZV um rund 30 Prozent erhöht. Die Rückweisungen an der Grenze und illegale Einreisen stiegen nur leicht, die Fälle von illegalem Aufenthalt und Schwarzarbeit dagegen stark an.

swissinfo und Agenturen

Im vergangenen Jahr flossen rund 23 Mrd. Franken über die Schweizer Zollbehörde in die Bundeskasse. Dies entspricht über einem Drittel der Gesamteinnahmen.

Dabei entfielen 12 Mrd. Franken auf die Mehrwertsteuer und 5 Mrd. auf Treibstoffabgaben.

Die Schweizer Grenzwache, das Grenzwachtkorps (GWK), ist der uniformierte und bewaffnete Teil der Eidgenössischen Zollverwaltung.

Diese ist Teil des Eidgenössischen Finanz-Departements (EFD).

Die rund 2000 Korpsangehörigen, darunter rund 100 Frauen, leisten ihren Dienst bei 91 Grenzwachposten und 35 mobilen Posten entlang der 1881 km langen Schweizer Grenze.

Die Grenzwache bekämpft nicht nur illegale Migration, grenzüberschreitende Kriminalität und organisierten Schmuggel.

Sie deckt auch Fälschungen von Produkten und Dokumenten oder den Handel mit geschützten Tieren oder illegalen Waren auf.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft