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Springreit-EM: Düstere Aussichten für Schweizer

Schon im April in Schweden war Markus Fuchs auf Tinka's Boy Favorit der Schweizer. Keystone Archive

Die Schweizer Medallien-Hoffnungen der Springreiter-EM ruhen auf Weltcupsieger Markus Fuchs und seinem Holländer Hengst Tinka's Boy. Im holländischen Arnheim ist der St. Galler der Trumpf fürs Einzel-Klassement und die Stütze in der geschwächten Schweizer Equipe.

Neben Markus Fuchs mit Tinka’s Boy vertreten Willi Melliger mit Annaconda, Beat Mändli mit Pozitano sowie Champions-Neuling Paul Freimüller (41) aus Humlikon ZH mit Himmerdor die Schweizer Farben im Papendal Sportzentrum in Arnheim. Ersatzreiter ist Urs Fäh mit Oxytetra.

Ohne Melligers verletzten Calvaro (Meniskus-Operation), Lesley McNaughts Dulf und Urs Fähs Garry dürfte es für die Mannschaft von Equipenchef Martin Walther schwierig werden, die vor zwei Jahren in Hickstead gewonnene EM-Silbermedaille zu verteidigen.

Von Gold wie 1983 in Hickstead, 1993 in Gijon und 1995 in St. Gallen redet im Schweizer Team ohnehin niemand. Dieses dürften Mannschafts-Favorit Deutschland und Aachen-Nationenpreissieger Belgien unter sich ausmachen. Aus der zweiten Reihe starten neben Gastgeber Holland und der Schweiz auch die Schweden, die am CSIO St. Gallen mit Rang drei Ambitionen angedeutet haben.

Bruch der Tradition?

Seit 20 Jahren gewannen die Schweizer Springreiter an Europameisterschaften stets mindestens eine Medaille. Nur 1997 kehrten sie aus Mannheim ohne Mannschafts-Auszeichnung zurück. Willi Melliger rettete mit Calvaro und Einzel-Bronze die Schweizer Ehre.

Die Konstellation ist ähnlich wie vor vier Jahren. Auch damals fand nach dem Verkauf von Thomas Fuchs’ Major in die USA, dem Tod von Mändlis City Banking und der Verletzung von Stefan Laubers Escado ein Umbruch statt. “Wir stecken in einem Übergangsjahr. Wir waren einmal gut und werden bestimmt wieder gut werden. Ob wir aber diesmal gut genug sind, wird sich weisen”, meint Equipenchef Martin Walther, der sich der Worte von Mercedes-Rennleiter Norbert Haug bedient.

Drei Schweizer Fragezeichen

Die Ungewissheit in der Schweizer Equipe ist trotz den beiden zweiten Nationenpreis-Rängen in St. Gallen und Modena gross. Beat Mändlis Pozitano hat nach dreimonatiger Verletzungspause erst am vergangenen Wochenende in Nörten-Hardenberg (De) sein Comeback gegeben.

Melligers Schimmelstute Annaconda ist erst neunjährig und im grossen Turniersport noch unerfahren. Freimüllers 12-jähriger Holländer Hengst Himmerdor ist wie der Zürcher Landwirt selbst ein Championats-Neuling.

“Ich glaube an diese Mannschaft. Die Reiter sind bis auf Freimüller routiniert. Wenn wenig Reiterfehler begangen werden, könnten wir eine Überraschung liefern. Aber, auch ein achter Platz ist im Feld der 15 Equipen möglich”, formuliert Walther.

swissinfo und Peter Wyrsch (si)

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