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Marcel Koller ist neuer Trainer des FC Köln

Koller will den Kölnern den Weg aus der Krise weisen. Keystone

Der Schweizer Fussball-Trainer Marcel Koller wechselt in die deutschen Bundesliga, wo er den kriselnden 1. FC Köln übernimmt.

Koller unterschrieb am Samstag einen Vertrag bis 2006, der auch gilt, sollte sein neuer Verein in die zweite Liga absteigen.

“Das ist eine schwierige, aber reizvolle Aufgabe. Wir müssen alles daran setzen, dem 1. FC Köln die Bundesliga zu erhalten”, sagte Koller bei der Vorstellung als neuer Coach der “Geissböcke”. Bereits am Sonntagmorgen leitete der 42-jährige Zürcher das Training des Aufsteigers, der nach elf Runden und dem schlechtesten Saisonstart seit Jahren (nur zwei Siege) auf dem drittletzten Rang der ersten deutschen Bundesliga liegt.

“Mein erster Eindruck ist sehr positiv, die erste Hälfte gegen Hannover hat die Mannschaft sehr gut nach vorn gespielt”, erklärte Koller. Bei den Spielern hinterließ er auf Anhieb nachhaltigen Eindruck. “Seine Vorstellungen hat er ziemlich lautstark rüber gebracht”, sagte Alexander Voigt. Für Mannschaftskapitän Dirk Lottner zählt aber auch Anderes: “Er muss uns nur das Glück zurückbringen.”

Am Samstag waren die Kölner bei der 1:2-Niederlage gegen Hannover 96 interimistisch noch von Jos Luhukay betreut worden. Der Holländer war zuletzt Assistent von Friedhelm Funkel und wird zusammen mit Peter Greiber auch Koller zur Seite stehen. Funkel war letzte Woche wegen anhaltender Erfolglosigkeit entlassen worden.

“Meistermacher” Koller

Koller, geboren am 11. November, dem ersten Feiertag in Kölns buntem Karnevalstreiben, wird der 34. Kölner Coach seit der Vereinsgründung 1948. Der Meistertrainer der Grasshoppers (2003) und des FC St. Gallen (2000) war seit langem Wunschkandidat von Kölns Vereinsführung und insbesondere von Manager Andreas Rettig. Der 55-fache Schweizer Internationale tritt seinen ersten Posten im Ausland an.

Koller wird dritter Schweizer Bundesliga-Trainer nach Rolf Fringer (Stuttgart) und Martin Andermatt (Ulm), deren Tätigkeiten in Deutschland allerdings bereits acht respektive drei Jahre zurückliegen.

Zuletzt glücklos

Vor vier Wochen hatte Marcel Koller nach fünf Niederlagen in Serie den Posten als Cheftrainer der Grasshoppers aufgegeben. Seitdem war er von Kölns Manager Andreas Rettig mehrere Male öffentlich als “Wunschkandidat” genannt worden. Offenbar hatte Koller auch Angebote von anderen ausländischen Vereinen vorliegen.

Fans stehen nicht hinter ihm

Bei den Kölner Fans wird Koller mit wenig Kredit starten. Die Anhänger sprachen sich bereits gegen den Schweizer als “Wunderhelfer vom Rhein” aus und fordern einen in ihren Augen viel prominenteren Mann zurück nach Köln: Christoph Daum. Denn mit dem jetzigen Coach von Besiktas Istanbul erlebten die Rheinländer 1989 und 1990 (jeweils Rang 2 hinter Bayern München) ihre bislang letzte glorreiche Zeit.

swissinfo und Agenturen

Marcel Koller ist neuer Trainer des Bundesliga-Klubs 1. FC Köln.

Koller war in der Schweiz als Spieler und Trainer sehr erfolgreich.

Als Coach gewann er 2000 mit dem FC St. Gallern und 2003 mit den GC Zürich den Meistertitel.

Er trat als GC-Trainer zurück, nachdem das Team so schlecht wie noch nie in die Meisterschaft gestartet war.

Der Zürcher spielte 55 Mal in der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft.

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