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Mehr als ein Vollzeitstudium

Die renommierte Singapore Management University.

Die Singapore Management University hält ihre Studenten ständig auf Trab. Im Gegenzug bietet sie eine moderne und internationale Lernumgebung, in der man bestens auf das Arbeitsleben vorbereitet wird.

Zwischen Kunstmuseum und luxuriöser Einkaufsmeile, unweit des Geschäftszentrums von Singapur, befinden sich die fünf Gebäude der Singapore Management University (SMU).

Der grosse Brunnen im Vorgarten und die Glasfassaden reflektieren nicht nur das Sonnenlicht, sondern auch die Modernität dieser Institution.

Persönliche Atmosphäre

Technisch ständig auf dem neuesten Stand, bietet die SMU ihren Studenten eine komfortable Lernumgebung. Die SMU ist eher eine kleine Universität und hat sich auf Wirtschafts- und Sozialwissenschaften spezialisiert.

Der Unterrichtsstil basiert stark auf der Zusammenarbeit zwischen Dozenten und Studenten, was durch ein hohes Betreuungsverhältnis begünstigt wird. In einer Vorlesung befinden sich maximal 40 Studentinnen und Studenten, normalerweise sind es zwischen 20 und 30.

Natürlich wird einem an dieser Universität nicht nur viel geboten, sondern man wird als Student auch gefordert. Diese persönliche Atmosphäre ermöglicht es, von den Studierenden einen Eigenbeitrag zu verlangen.

So wird in jeder Veranstaltung die mündliche Leistung im Unterricht bewertet und ein wöchentliches Quiz, das auch als Anwesenheitskontrolle dient, ist an der SMU üblich. Zu jeder Vorlesung gehören Zwischen- und Schlussprüfungen und selbstverständlich ein Gruppenvortrag oder eine individuelle Arbeit.

Stressig

Die SMU hat selbst bei den Studenten von anderen Universitäten in Singapur den Ruf einer arbeitsintensiven Universität. Um ihr Studium planmässig zu beenden, müssen SMU-Studenten zwischen vier und fünf Vorlesungen pro Semester absolvieren. Nur schon die Koordination all dieser Gruppenprojekte und -arbeiten entpuppt sich für viele als echte Herausforderung.

Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich Gruppen, die zusammen einen Vortrag oder eine Arbeit erledigen müssen, zum Teil erst um 11 Uhr abends oder am Sonntag treffen, weil sie keinen anderen freien Termin finden. Die bis Mitternacht geöffnete Bibliothek bleibt oft bis spätabends voll von lernenden Studenten.

Abgesehen von der Arbeit für die Universität engagieren sich viele Studenten in diversen Gemeinschaften. Vom Club für die Betreiber von Extremsportarten bis zur Büchergemeinschaft hat die SMU alles zu bieten.

Berufsorientiert

Dass die schon etwas stresserprobten Absolventen der SMU auf dem Arbeitsmarkt sehr beliebt sind, liegt auf der Hand. Etwa wöchentlich finden an der Universität “Business Talks” statt, an denen Spitzenleute aus der Wirtschaft Vorträge halten. Sie bieten zudem eine Plattform für Begegnungen zwischen CEOs und Studenten.

Die ganze Ausbildung an der SMU macht mir einen sehr praxisorientierten Eindruck. Die Studenten sind sich alle bewusst, dass das Studentenleben einmal zu Ende sein wird, und viele verbringen ihre Semesterferien in einem Praktikum oder gar an der Universität, um im gleichen Zug noch einen zweiten Abschluss zu erlangen.

Eine globale Elite

Das Leistungsniveau wird zusätzlich von der Regierung mit einer entsprechenden Stipendienpolitik hochgehalten. Ausländische Talente werden mit Stipendien unterstützt, wenn sie sich verpflichten, nach ihrem Abschluss mindestens zwei Jahre in Singapur zu arbeiten.

Nebst ungefähr 300 Austauschstudenten, die jedes Semester einen Einblick in das Leben an der SMU erhalten, hat es also sehr viele internationale Studenten, die bleiben, was die Lernumgebung extrem vielfältig und interessant macht. Alleine unter den Bachelor-Studenten sind rund 40 Nationalitäten vertreten.

Es ist eindeutig, dass sich die Singapore Management University als internationale und anspruchsvolle Bildungsinstitution in der ganzen Welt profilieren will. Die Nachricht in der Werbebroschüre der SMU ist unmissverständlich: “Unser Ziel ist es, Führungspersönlichkeiten und kreative Unternehmer hervorzubringen, die in einer dynamischen und sich rasch verändernden Welt herausragen.”

swissinfo, Christian Zingg, Singapur

Immer häufiger reisen auch Jugendliche für längere Zeit ins Ausland.

Studenten profitieren von Austauschprogrammen.

Zu ihnen gehört Christian Zingg, der ein Semester in Singapur absolviert.

Von dort berichtet er für swissinfo regelmässig über seine Erlebnisse.

Geboren am 2. Oktober 1986 in Bern.

Die Schulen absolvierte er mehrheitlich in Bern. Von August 2003 – Juni 2004 machte er ein Austauschjahr an der Highschool in Portage, Indiana, USA.

Er studiert in Bern Volkswirtschaftslehre und als Nebenfächer Politikwissenschaft und Philosophie.

Neben seiner Muttersprache Deutsch spricht er Englisch und Französisch.

Zu seinen Hobbys zählen Saxophon spielen, Badminton und Lesen.

Sein 5. Semester (August 08 bis Januar 09) verbringt er an der Singapore Management University (SMU).

Es handelt sich nicht um ein Erasmus-Programm, sondern um ein bilaterales Abkommen zwischen der Uni Bern und der SMU. Pro Jahr stehen vier Studienplätze für Studenten von Bern zur Verfügung.

privat

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