Merz und Beerli für Villiger
Die Freisinnigen Kandidaten für die Nachfolge von Bundesrat Kaspar Villiger heissen Hans-Rudolf Merz und Christine Beerli.
Die Fraktion FDP Schweiz hat am Mittwoch das offizielle Zweierticket besetzt.
Der Ausserrhoder Ständerat Hans-Rudolf Merz verwies den Tessiner Nationalrat Fulvio Pelli im sechsten Wahlgang auf den zweiten Platz. Der abtretende Urner Nationalrat und langjährige FDP-Präsident Franz Steinegger schied im fünften Wahlgang aus.
Verzicht zugunsten einer Frau
Im ersten Wahlgang für das Doppelticket für die Bundesratswahl vom 10. Dezember erhielten Steinegger und Pelli je 12 Stimmen. Sie zogen dann ihre Kandidatur zugunsten einer Frau zurück.
Die abtretende Berner Ständerätin Christine Beerli lag bereits im ersten Wahlgang an der Spitze. Im zweiten Wahlgang setzte sie sich mit 25 Stimmen gegen die Aargauer Nationalrätin Christine Egerszegi durch, die auf 18 Stimmen kam.
Geschlossene Fraktion
Die FDP-Fraktion habe unter fünf Kandidatinnen und Kandidaten auswählen können, die alle die Voraussetzungen für einen Sitz in der Landesregierung erfüllt hätten, sagte Vize-Fraktionschef Felix Gutzwiller vor den Medien. Das Wahlverfahren sei fair und offen gewesen.
Die Fraktion stehe voll und ganz hinter den beiden Kandidaturen, sagte Gutzwiller. Der 61-jährige Unternehmens-Berater Merz und die 50-jährige Fachhochschul-Direktorin Beerli verfügten über eine lange politische Erfahrung und nähmen in der Privatwirtschaft erfolgreich Führungsaufgaben wahr.
Prioritäten Merz …
Hans-Rudolf Merz präsentierte vor den Medien sein politisches Programm: Er sei einer liberalen Philosophie verhaftet, die auf den Schutz der Freiheiten, auf Selbstverantwortung, Toleranz und Eigeninitiative setze. Seine Prioritäten im Bundesrat wären die Sanierung der Bundesfinanzen, die Rückkehr zu einer wachsenden Wirtschaft und die Regelung der bilateralen Beziehungen mit der EU.
… Prioritäten Beerli
Christine Beerli möchte im Bundesrat eine selbstbewusste und selbstsichere offene Schweiz mitgestalten helfen, die nicht auf Kosten der künftigen Generationen lebe. Die Wirtschaft brauche einen neuen Aufschwung, die Sozialwerke müssten nachhaltig gesichert werden. Keine Toleranz gebe es für sie für Kriminelle.
swissinfo und Agenturen
Franz Steinegger, Christine Egerszegi und Fulvio Pelli haben sich nach der Niederlage in der fraktionsinternen Ausmarchung für die Bundesratswahlen gefasst gezeigt.
Steinegger räumte ein, 14 Jahre nach der Niederlage gegen Villiger ein kleines “déja vu” gehabt zu haben.
Er zeigte sich vor allem überrascht von der beachtlichen Unterstützung für den Fraktionschef Pelli, die entscheidend zum Wahlausgang beigetragen habe.
Pelli und Egerszegi sprachen von einem guten Resultat. Wenn man sich einer Wahl stelle, müsse man auch mit einer Niederlage rechnen.
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