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Fabelhaft ist Apfelsaft

Die Morgendämmerung hat eben erst eingesetzt. Heinz Wuffli arbeitet schnell. Jeder seiner Handgriffe ist eingeübt und erfolgt wie im Schlaf: Er stellt Obstsaft her, seit vielen Jahren. Seine Mosterei steht in Winterthur-Seen in einem Hinterhof, wo die Luft frühmorgens kühl und das Licht spärlich ist.

Die Mosterei ist nicht das einzige Standbein Wufflis. Er brennt auch Schnaps und ist einer der wenigen Brenner, der mit seinen Kesseln zu den Bauern fährt, um ihren Schnaps zu brennen. Im Winter arbeitet er zudem im Wald, sägt und schlägt Holz, meist im Auftrag der Stadt Winterthur.

Dieses Jahr machte der heisse Sommer den Hochstammbäumen zu schaffen. Durch die Hitze und Trockenheit liessen sie einen Teil ihrer Früchte fallen, weil sie nicht alle mit genügend Nährstoffen und Flüssigkeit versorgen konnten. Auch die gute Ernte im letzten Jahr verstärkt die schlechte Ausbeute dieser Saison, denn bei den Hochstämmern folgt nach einem üppigen Jahr jeweils ein eher dürftiger Ertrag,

Christa und Heinz Wuffli rechnen dieses Jahr deshalb mit einer deutlich kleineren Produktion. Vor allem fehlt es an Kleinproduzenten, die ihr Obst anliefern, um es zu Süssmost verarbeiten zu lassen.

Das Aroma des Saftes hat jedoch nicht gelitten: Birnen und Äpfel verschiedener Sorten werden miteinander gepresst, sodass jede Woche ein anderer Most-Geschmack entsteht. Einmal ist er saurer, einmal süsser.

Bilder und Text: Thomas Kern/swissinfo.ch

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