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Netdays 2000: “Die Welt wird zum Klassenzimmer”

Wirtschaftsminister Pascal Couchepin hat am Dienstag (16.05.) in Bern die Netdays 2000 lanciert. Sie stehen unter dem Motto "Die Welt wird zum Klassenzimmer". Schulen und Jugendliche sind eingeladen, Online-Projekte zu verschiedenen Themen einzureichen.

Die Netdays wurden 1996 in den USA erstmals veranstaltet, fassten aber schnell auch in Europa und in der Schweiz Fuss. Letztes Jahr reichten rund 60 Schulen aus 17 Kantonen Online-Projekte ein, wie die Schweizerischen Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen (SFIB) bekannt gab.

Ziel der Netdays ist es, Schulen, Jugendliche und weitere Kreise des Bildungswesens für die Chancen der neuen Medien wie Internet, Multimedia und Video zu sensibilisieren.

Förderung der Informationsgesellschaft

Bundesrat Couchepin unterstrich an der Medienkonferenz zur Eröffnung der Netdays im Bundeshaus, die Förderung der Informationsgesellschaft in der Schweiz sei für den Bundesrat ein vorrangiges Ziel. Die Schweizer Regierung begrüsse jede Initiative, die sich zum Ziel gemacht habe, den Umgang mit den Kulturtechniken des neuen Jahrhunderts zu fördern.

Der Volkswirtschaftsminister begrüsste auch, dass die Teilnehmer zur Auseinandersetzung mit Fragen zur Staatsbürgerschaft, zur kulturellen Vielfalt und Identität in der Schweiz und in Europa eingeladen werden. Die Netdays ermöglichten so eine virtuelle Brücke zwischen Schülern in der Schweiz und in Europa, zwischen Menschen in der Schweiz und in Europa.

Er hoffe, so Couchepin, dass diese Brücke in der Abstimmung vom kommenden Sonntag (21.05.) über die bilateralen Abkommen konsolidiert werde.

Neue Technologien als grosse Herausforderung

Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien stellen für das Bildungswesen aller Stufen und Bereiche eine beträchtliche Herausforderung dar, wie Hans Ulrich Stöckling, der St. Galler Erziehungsdirektor und Präsident der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), an der Medienorientierung zur Lancierung der Netdays 2000 sagte.

Diese Herausforderung könne nur durch gemeinsame Anstrengungen gemeistert werden. Die Ergebnisse der bisherigen Zusammenarbeit liessen sich aber sehen. Stöckling nannte unter anderem den schweizerischen Bildungsserver als Internet-Plattform für den gesamten Bildungsbereich.

Die Netdays erlaubten Schulen, ihre Internet-Projekte der Öffentlichkeit vorzustellen. Frühere Netdays hätten gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler anspruchsvolle und spannende Projekte realisierten, sagte Stöckling weiter.

Grenzüberschreitende Projekte

Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien böten die Chance für die Realisierung neuartiger und faszinierender Unterrichtsprojekte, etwa in Zusammenarbeit mit Partnerschulen aus den anderen Landesteilen der Schweiz, betonte SFIB-Direktor Francis Moret.

Die modernen Kommunikationsmittel beeinflussten das Verhältnis der Einzelnen zum Staat und zur staatlichen Gemeinschaft.

Vier Themen für Online-Projekte

Die gewünschten Online-Projekte sollen sich deshalb mit den Themen “Staatsbürgerschaft und Gesellschaft in der Cyberwelt”, “Kulturelle Vielfalt und Identität in der Schweiz und in Europa”, “Chancengleichheit und dem digitalen Analphabetismus” sowie “Digitale Kompetenz und neue Lernformen im Bildungsbereich” befassen.

swissinfo und Agenturen

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