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Neue Autos brauchen weniger Treibstoff

Der Treibstoff-Verbrauch ist letztes Jahr auf 8,1 Liter pro 100 Kilometer gesunken. Keystone

Der Treibstoff-Verbrauch neuer Fahrzeuge in der Schweiz betrug 2002 im Durchschnitt 8,1 Liter pro 100 Kilometer. Das sind 2,2% weniger als 2001.

Das Bundesamt für Energie will den Treibstoff-Verbrauch für Neuwagen bis im Jahr 2008 auf 6,4 Liter senken.

Der durchschnittliche Treibstoff-Verbrauch der im letzten Jahr in der Schweiz verkauften Personenwagen lag, dank neuen Modellen und einem zunehmenden Marktanteil der Dieselfahrzeuge, 2,2% tiefer als im Vorjahr.

Das zwischen Bund und Automobil-Importeuren vereinbarte Ziel von 6,4 l pro 100 km im Jahre 2008 bleibt nach eigenen Angaben erreichbar.

Hans-Peter Schick, Direktor von auto-schweiz, ist dementsprechend zufrieden: “Mit den erreichten 8,1 Liter haben wir im grossen und ganzen unser Ziel erreicht.”

Dieselautos sind im Trend

Dies sei vor allem auf den gestiegenen Marktanteil (von 13,5% auf 17,6%) der Diesel-Fahrzeuge zurückzuführen. “Es ist ein internationaler Trend. Im Ausland ist der Marktanteil von Diesel-Fahrzeugen noch viel grösser”, so Schick gegenüber swissinfo.

Der Direktor der Vereinigung der Schweizer Autoimporteure nennt zudem den technologischen Fortschritt – also die neuen Motoren-Generationen – als weiteren Grund für den gesunkenen Energieverbrauch.

“Wir sind zuversichtlich, dass wir das Ziel von 6,4 Litern pro 100 Kilometer bis 2008 erreichen können”, so Schick.

energieEtikette ist ein Anfang

Es gibt laut Schick diverse Möglichkeiten, um sparsame Fahrzeuge zu fördern. Eine sei die Einführung der energieEtikette Anfang Jahr gewesen.

Das Bundesamt für Energie (BFE) propagiert zusammen mit der Branche energie-effiziente Fahrzeuge mittels der energieEtikette.

Hans-Luzius Schmid vom BFE: “Wir zählen auf die energieEtikette. Diese hat zum Ziel, die Autokäufer zu sensibisieren.”

Finanzielle Anreize

Der Direktor von auto-schweiz sieht noch zahlreiche andere Möglichkeiten, um den Benzinverbrauch bei Neuwagen zu senken.

“Man könnte etwa den Dieselpreis senken, wie dies im Ausland getan wird.” Aber das Parlament habe sich wegen gesundheitlicher Aspekte gegen eine solche Lösung ausgesprochen. Tatsächlich ist Diesel in der Schweiz teurer als Benzin.

“Und dann gibt es natürlich die Möglichkeiten, sparsame Autos gezielt zu fördern, indem weniger Abgaben oder Steuern für sie bezahlt werden müssen.”

Schmid vom BFE ist gleicher Meinung: “Wir arbeiten zur Zeit ein Bonus-Malus-System aus, das Käufer sparsamer Autos finanziell begünstigt.”

Allerdings könne man bei der Motorfahrzeug-Steuer keinen Einfluss nehmen, da dies Sache der Kantone sei.

Diesel laut VCS nur mit Filter umweltverträglich

Für Werner Herger vom Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) ist die Förderung von Diesel-Fahrzeugen problematisch: “Natürlich ist ein gesunkener Treibstoff-Verbrauch positiv. Aber gleichzeitig sondert Diesel krebserregende Substanzen ab.”

Laut Herger liegt die ideale Lösung in Spezialfiltern für Dieselfahrzeuge. Sonst rate er von solchen Fahrzeugen ab.

swissinfo und Agenturen

1990 verbrauchte ein Personenwagen von 1000 kg über 7,5 l pro 100 km.
Heute sind es nur noch 5,75 l pro 100 km.

Der Anteil an Diesel – Personenwagen ist im Jahre 2002 auf 17,6% gestiegen.

Der Treibstoff-Verbrauch der Diesel-PW liegt bei durchschnittlich 6,72 l pro 100 km oder 1,68 l (20%) unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Benzinfahrzeuge.

Dies ergibt einen um 10,4% geringeren CO2-Ausstoss.

Zielvorgaben pro 100 Kilometer:

– 8,95 Liter (1996)
– 8,80 Liter (1997)
– 8,71 Liter (1998)
– 8,62 Liter (1999)
– 8,40 Liter (2000)
– 8,29 Liter (2001)
– 8,10 Liter (2002)
– 7,65 Liter (2003)
– 7,40 Liter (2004)
– 7,15 Liter (2005)
– 6,90 Liter (2006)
– 6,65 Liter (2007)
– 6,40 Liter (2008)

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