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Neuenburg, Meningitis: Ausbreitung verhindern

Meningitis-Fälle in der Schweiz. Mit präventiver Antibiotika-Abgaben wollen die Neuenburger Kantonsbehörden eine Ausbreitung der Meningitis verhindern. Anlass für die Massnahme sind der Tod eines kleinen Mädchens sowie ein weiterer Krankheitsfall in Boudry.

Es handle sich in beiden Fällen ziemlich sicher um eine Meningokokken-Infektion, sagte Kantonsärztin Daphné Berner am Dienstag (20.02.) in Neuenburg. Ein formeller Beweis sei nicht möglich, da die zur Behandlung eingesetzten Antibiotika es verunmöglichten, die zur Identifikation nötigen Bakterien-Kulturen heranzuzüchten.

Letzten Donnerstag erlag in Boudry ein zweijähriges Mädchen der Infektion innert Stunden. Am Sonntag wurde ebenfalls in Boudry ein 12-jähriger Knabe mit ähnlichen Symptomen hospitalisiert. Er schwebt nicht in Lebengefahr. Der Knabe besucht die gleiche Schule wie ein Bruder des Todesopfers.

Ab Mittwoch werden Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer und alle anderen Personen, die mit den Opfern innerhalb- oder ausserhalb der Schule in Kontakt standen, vorbeugend Antibiotika erhalten. Ausserdem wurde die Information der Eltern verbessert.

Auch in anderen Kantonen

Auch sonst in der Schweiz sind Meningokokken-Infektionen aufgetreten, so im Kanton Freiburg. Derzeit ist in den betroffenen Gebieten eine Impfaktion im Gang.

Im waadtländischen Payerne befindet sich immer noch ein Rekrut in Intensiv-Pflege, der an einer bakteriellen Blutvergiftung (Meningokokken-Sepsis) erkrankt ist und am Samstag hospitalisiert worden war. Sein Zustand wird als stabil bezeichnet. Auch in der Kaserne von Payerne wurden in der Folge präventiv Antibiotika verteilt.

Vorletzte Woche waren zudem im Tessin und im Kanton St. Gallen zwei Rekruten mit Meningitis ins Spital eingeliefert worden. Im Tessin erkrankte zudem ein Kleinkind.

swissinfo und Agenturen

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