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Neues zum Image der Schweiz

Petflaschen-Sammelstelle in Bern - die Bemühungen der Schweiz im Bereich des Umweltschutzes erhalten auch im Ausland gute Noten. swissinfo.ch

Die Schweiz wird im Ausland als stabil und umweltfreundlich eingeschätzt. Sie gilt aber nicht als innovativ, wie eine Studie von Präsenz Schweiz (PRS) zeigt.

Auffallend ist, dass die humanitäre Tradition und die direkte Demokratie als kritisch bewertet werden.

Präsenz Schweiz (PRS) liess untersuchen, welches Image die Schweiz in Frankreich und Spanien bei den Meinungsführern (Managern, Politikern, Journalisten), den Studierenden und der breiten Bevölkerung geniesst. Direktor Johannes Matyassy hat die Resultate am Donnerstag in Bern den Medien vorgestellt.

Frankreich: Lob und Kritik

In Frankreich hat die Schweiz insgesamt einen guten bis sehr guten Ruf. Die Bevölkerung benotet sie gleich positiv wie Italien und Belgien, höher aber als die Niederlande und Deutschland. Einzig Kanada schneidet deutlich besser ab als die andern Länder.

Gerühmt werden an der Schweiz vor allem Qualitäten, die mit einem angenehmen Lebensstil zusammenhängen: die “herzlichen und freundlichen Einwohner” und “ein Ort, den man gern besucht”. Kritischer fällt das Urteil in Sachen Wirtschaft aus, wo man innovative Kraft und Wettbewerbsfähigkeit vermisst.

Die französischen Manager und Studenten schätzen besonders die Bemühungen um eine intakte Umwelt, die hohe Lebensqualität und die Mehrsprachigkeit. Politiker und vor allem Journalisten sind mit der Schweiz strenger als mit andern Ländern. Die höchsten Noten gibt es für die politische Stabilität, die tiefsten für die internationale Zusammenarbeit.

Spanien: Besseres Image bei Älteren

In Spanien haben vor allem Menschen über 50 Jahre und Frauen ein positives Bild der Schweiz. Was Matyassy indes zu denken gibt: Wer selber in der Schweiz war, hält weniger von der Herzlichkeit der Schweizer.

Allgemein taxieren die Spanierinnen und Spanier das Bildungs- und Forschungsniveau, das Umweltbewusstsein und die Lebensqualität als hoch.

Kiritisch beleuchten sie hingegen die Unterstützung humanitärer und menschenrechtlicher Anliegen durch die Schweiz und den direkten Einfluss der Bürgerinnen und Bürger auf die Politik, wie Präsenz Schweiz präzisiert.

Selbstüberschätzung?

Zusammen mit früheren Studien in den USA und Grossbritannien lassen die jüngsten Umfragen laut PRS klare Tendenzen bei der Wahrnehmung der Schweiz im Ausland erkennen.

Neben dem generell härteren Urteil der Medien fällt beispielsweise auf, dass die Schweiz selber ihre humanitäre Rolle höher einschätzt als das Ausland.

Mira Suiza

Laut Matyassy helfen die – auch noch für Deutschland und Japan geplanten – Imagestudien Präsenz Schweiz, ihre Aktivitäten gezielt auf Problemländer und dort auf bestimmte Gruppen wie Politik, Medien oder Jugendliche auszurichten. Dieser Einsatz sei nötig, denn auch ein positives Urteil sei “nie in Stein gemeisselt”.

In diesem Sinne lanciert PRS in Spanien im Januar 2003 das dreijährige Programm “Mira Suiza”. Die Akzente liegen in den Bereichen Bildung und Jugend, Mode, Design und Architektur, Migration und humanitäre Tradition, Föderalismus und Regionalismus. An der Madrider Kunstmesse ARCO vom 13. bis 18. Februar 2003 ist die Schweiz Ehrengast.

swissinfo und Agenturen

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