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Noch ein Fussballfest

Um diesen Cup geht es im Cupfinal zwischen dem FC Basel und den Grasshoppers. Keystone

Im Cupfinal treffen am Sonntag mit Meister Basel und den Grasshoppers die beiden momentan stärksten Schweizer Teams vor ausverkauftem Haus aufeinander.

Krönt der frisch gekürte Schweizer Meister FCB seine erfolgreiche Saison mit dem zweiten Double der Vereins-Geschichte nach 1967? Oder gelingt dem entthronten Vorjahres-Meister Grasshoppers mit dem 19. Cupsieg doch noch ein Titelgewinn?

Im Cupfinal treffen nicht nur die beiden erstplatzierten Teams der am Mittwoch beendeten NLA-Saison aufeinander. Es ist auch die erste Revanche zwischen dem neuen und alten Meister.

Dreimal hatte GC in dieser Saison gegen Basel triumphiert (1:0, 5:4, 1:0), einmal – im wohl entscheidenden Spiel auf dem Weg zum Titel – gewann der FCB vor drei Wochen mit 4:1.

Privatduell Gimenez – Nuñez

Im Duell zwischen dem Cup-Rekordsieger GC (18 Titel) und dem Erfolgsteam der Sechziger- und Siebzigerjahre mit insgesamt acht Meister- und fünf Cuptiteln treffen auch die beiden erfolgreichsten Torschützen dieser Saison aufeinander.

Der Argentinier Christian Gimenez und der Uruguayaner Richard Nuñez (beide 28 Treffer) können in diesem Zusatzspiel ihr Privat-Duell um die Topskorer-Krone fortsetzen. Auf dem Weg in den Cupfinal haben die beiden treffsicheren Stürmer beide drei Tore erzielt und verzeichneten auch diesbezüglich einen Gleichstand.

Das Duell FCB – GC ermöglicht aber auch den Direktvergleich zwischen den beiden Erfolgstrainern Christian Gross und Marcel Koller.

Während Gross als Trainer bisher erfolgreicher arbeitete und drei Meistertitel (1995 und 1996 mit GC, jetzt mit dem FCB) sowie einen Cupsieg (1994 mit GC) feiern konnte, hat Koller (Meister 2000 mit St. Gallen) die Nase als titelsammelnder Spieler vorne: Sieben Mal wurde der neue GC-Trainer mit den Grasshoppers Meister und fünf Mal Cupsieger. Gross war als Spieler bei GC, Bochum, Lausanne, Xamax und Lugano leer ausgegangen.

Kaum Absenzen in beiden Teams

Der GC-Trainer kann mit Ausnahme von Benjamin auf das gesamte Kader zählen. Der Afrikaner wurde für ein Länderspiel mit Simbabwe aufgeboten. Alle anderen Spieler brennen darauf, dem neuen Meister wenigstens im Cup den Meister zu zeigen.

Seine Startaufstellung wollte Koller am Freitag nicht preisgeben. Man kann aber davon ausgehen, dass er das gegen St. Gallen (3:3) nicht ganz geglückte Experiment mit Marc Hodel im Mittelfeld nach nur einem Spiel wieder abbrechen wird.

Auch Gross wollte seine Formation, die er am Freitag mehr oder weniger klar im Kopf hatte, nicht veröffentlichen. Sicher fehlt George Koumantarakis, der gesperrt ist. Auf der linken Verteidigerposition schwankt er noch zwischen der offensiveren (Atouba) und der defensiveren (Cravero) Variante.

Imposanter Kübel

Gross, für den der Double-Gewinn ein Novuum wäre, sieht noch eine weitere Motivation für den Sieg am Sonntag im eigenen Stadion: “Die Cup-Trophäe sieht imposanter aus als der Meisterkübel.” Platz dafür wäre im Trophäen-Saal des neuen St.-Jakob-Park zweifellos vorhanden.

Gründe, weshalb GC den Cupfinal gewinnt, hat aber auch Koller gefunden: “Beim FCB ist nach dem Titelgewinn der Erfolgsdruck weg. Die Euphorie in der Stadt und im Stadion sowie die Feierlichkeiten dieser Woche können ein Vor- oder Nachteil für Basel sein. Ich hoffe, dass die FCB-Fans uns während dem ganzen Spiel auspfeifen. Denn wenn sie pfeifen, haben wir sicherlich sehr vieles sehr gut gemacht.”

swissinfo und René Baumann (Si)

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