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Public Eye Award: BKW am Pranger

Die Bernischen Kraftwerke (BKW) und der US-Goldminenkonzern Newmont Mining sind die "Gewinner" der Schmähpreises. Die Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz vergeben ihn für besonders krasse Verstösse gegen ethische Unternehmensführung.

Den Public Eye Award für Schweizer Unternehmen erhielt die BKW für das geplante 1,6-Mrd.-Franken-Kohlekraftwerk im niedersächsischen Dörpen. Inge Stemmer als Vertreterin der lokalen Bürgerinitiative “Saubere Energie” forderte BKW-Konzernchef Kurt Rohrbach auf, auf den gigantischen CO2-Export ins benachbarte Deutschland zu verzichten.

Mit dem Global Award und dem Publikumspreis People’s Award gewann Newmont Mining gleich zwei Anti-Oscars. Am Pranger steht der Bergbaukonzern wegen seines Goldminenprojekts in Ost-Ghana.

Daniel Owusu-Koranteng als Präsident der Betroffenenorganisation WACAM berichtete von einer zynischen Zerstörung einzigartiger Lebensräume, brutalen Zwangsumsiedlungen sowie vergifteten Böden und Flüssen.

Der erstmals verliehene “Public Eye Positive Award” ging an die kolumbianischen Gewerkschaftsführer Jairo Quiroz Delgado und Freddy Lozano.

Die Verleihung der Public Eye Awards in Davos erfolgte traditionell wenige Stunden vor Eröffnung des World Economic Forum (WEF). Wie das WEF lebt auch der Anlass von EvB und Greenpeace von prominenten Gästen. Diesmal war es der ehemalige deutsche Spitzenpolitiker Heiner Geissler.

Mit dem Leitthema “Die Welt nach der Krise gestalten” habe das WEF das Motto verfehlt, bevor es überhaupt begonnen habe, stellte der frühere christlichdemokratische Minister fest. Geissler verwies auf Berechnungen des US-Ökonomen Nouriel Roubini, wonach die Finanzbranche mit weiteren Verlusten von über einer Billion Dollar rechnen müsse.

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