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Revisionisten-Kongress in Beirut abgesagt

Jürgen Graf hat den Revisionisten-Kongress abgesagt - zumindest vorerst und in Libanon. Keystone

Der vom flüchtigen Schweizer Holocaust-Leugner Jürgen Graf geplante Revisionisten-Kongress in Beirut findet nicht statt. Die von Graf präsidierte Organisation "Vérité et Justice" sagte das für Ende März geplante Treffen ab, nachdem die libanesische Regierung interveniert hatte.

Die Organisation Vérité et Justice gab bekannt, die libanesische Regierung habe die Konferenz unter dem Einfluss von “gewissen Figuren” verhindert. Der Kongress über Revisionismus und Zionismus werde an einem anderen Ort stattfinden, in einem Land, das Drohungen und Erpressungen nicht nachgebe.

Das kalifornische “Institute for Historical Review”, das als Denkfabrik der Holocaust-Leugner gilt und zur Teilnahme an der Konferenz aufgerufen hatte, warf der libanesischen Regierung gleichzeitig vor, sie habe dem Druck der jüdischen Organisationen, der USA und anderer ausländischer Regierungen nachgegeben.

Der libanesische Ministerpräsident Rafik Hariri hatte am vergangenen Donnerstag erklärt, seine Regierung werde die Durchführung der geplanten Zusammenkunft von Revisionisten nicht erlauben. Es bestehe kein Bedarf für eine solche Konferenz.

Das Schweizer Aussenministerium hatte sich bereits früher in einer Demarche bei der libanesischen Regierung in aller Form von der Person Grafs distanziert.

Der notorische Holocaust-Leugner Graf war im Juli 1998 vom Bezirksgericht Baden (AG) wegen mehrfacher Rassendiskriminierung und Beschimpfung zu einer unbedingten Gefängnisstrafe von 15 Monaten verurteilt worden. Nach der Bestätigung dieses Urteils durch das Bundesgericht im April 2000 hätte Graf die Gefängnisstrafe antreten sollen. Er tauchte jedoch unter und setzte sich nach Teheran ab.

swissinfo und Agenturen

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