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Roche-Manager in der Türkei in Haft

Unklare Geschichte bei Roche-Türkei. Keystone

Türkische Behörden haben am Montag das Management der Roche-Tochtergesellschaft in der Türkei festgenommen.

Dieser Inhalt wurde am 16. Februar 2005 publiziert

Die Vorwürfe lauten auf ungerechtfertigte Preisgestaltung bei einem Krebsmedikament.

Gemäss einem Bericht der "Basler Zeitung" vom Mittwoch wurden elf Personen festgenommen und zur Einvernahme nach Ankara gebracht.

Roche sei angeklagt, seine Produkte zu teuer an die staatliche Sozialversicherungs-Behörde (SSK) verkauft zu haben, schreiben türkische Zeitungen.

Der Roche-Konzern zeigt sich überrascht vom Vorgehen der türkischen Behörden. Denn Roche Türkei habe in dieser Angelegenheit seit Mitte letzten Jahres stets eng mit den Behörden zusammengearbeitet, sagte Roche-Sprecher Daniel Piller.

Keine Akten beschlagnahmt

Am Sitz von Roche Türkei seien keine Akten beschlagnahmt worden, so Piller weiter. Der Konzernsprecher betonte, es gebe aus heutiger Sicht für Roche keinerlei Anhaltspunkte, dass das Management von Roche Türkei in irgendwelche illegale Aktivitäten verwickelt sei.

Das oberste Anliegen von Roche sei es, rasch Klarheit zu schaffen. Roche werde weiterhin mit den türkischen Behörden kooperieren.

Ungleiche Preise

Die Angelegenheit geht laut Piller auf Vorwürfe eines ehemaligen Mitarbeiters von Roche Türkei zurück, wonach für ein Krebsmedikament von unterschiedlichen Bezügern unterschiedliche Preise verlangt worden seien.

Gemäss dem Zeitungsbericht soll von der Sozialversicherungs-Behörde ein höherer Preis verlangt worden sein als von Spitälern. Es gehe umgerechnet um rund 19 Mio. Franken.

Die Preisdifferenzen seien die Folge eines so genannten Tender-Verfahrens, das in der seit 2003 geltenden Gesetzgebung vorgesehen sei, sagte Piller.

Beim Tender-Verfahren wird der Preis einer Anleihe oder einer Geldforderung nicht vom Verkäufer, sondern durch die Angebote der Käufer bestimmt.

Handelt es sich um Racheakt?

Möglicherweise, so die "Basler Zeitung", stehe die Aktion der Polizei auch in Zusammenhang mit der Entlassung zweier lokaler Roche-Manager Ende 2004. Sie könnten bei den Behörden Anschuldigungen gegen die Gruppe erhoben haben.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Roche hat 2004 in der Türkei einen Umsatz von ca. 300 Mio. Franken erzielt.
Der Pharmakonzern beschäftigt rund 700 Personen in der Türkei.

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