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Roger Federer kämpfte Mark Philippoussis nieder

Lachen trotz Niederlage: der Australier Mark Philippoussis. Keystone

Roger Federer hat sich in den Players Championships auf Key Biscayne in die Achtelfinals durchgekämpft. Der Baselbieter bezwang Mark Philippoussis (Au/16) 3:6, 7:6 (7:4), 6:2.

Die Betonung bei der Analyse von Federers Sieg liegt auf dem Wort «Kampf», denn der Supertechniker vermochte während der 111 Minuten für einmal nur wenige spielerische Glanzlichter zu setzen. Gegen einen «Alles-oder-Nichts»-Spieler vom Schlage Philippoussis’ ist dies allerdings nie einfach, weil meistens kein Rhythmus aufkommen kann.

Federer zunächst unter seinem Niveau

Auf dem «Grandstand», dem zweitgrössten Platz im Crandon Park, blieb Federer in den ersten beiden Sätzen unter seinem gewohnten Niveau; schlecht war vor allem das Timing mit der Vorhand. Im zweiten Satz reichte ihm ein 5:3-Vorsprung nicht zum Ausgleich, und im Tiebreak war er sogar bei 3:4 nur drei Punkte vor dem Out, ehe er die nächsten vier gewann. Erst im Entscheidungssatz spielte Federer hervorragend, begünstigt durch die stetig steigende Fehlerquote beim Gegner. «Ich bin glücklich, wie ich gekämpft habe, und erleichtert, denn der Druck war irgendwie gross», erklärte Federer.

Obwohl Philippoussis’ Palmarès im Vergleich mit jenem des fast fünf Jahre jüngeren Federer viel umfangreicher ist (unter anderem mit dem US-Open-Final 1998 und dem Sieg in Indian Wells 1999), hätte sich der Schweizer bei einer Niederlage zu Recht ärgern müssen. Der in Miami residierende Hüne, der seine Coaches (im Moment Peter McNamara) mit der selben Regelmässigkeit wechselt wie er seinen Fuhrpark mit neuen Luxusautos bereichert, ist nach Verletzungen noch nicht in Bestform, auch wenn er vor kurzem in Memphis siegreich war. Dies zeigte sich im zweiten Satz, als Federer locker von 0:1 auf 4:1 davon zog, und danach über weite Strecken im Schlusssatz mit vielen leichten Fehlern.

Druck gesunken

Nach Federers erster Qualifikation für einen Achtelfinal bei einem Masters-Series-Turnier ist der Druck für den Rest der Woche etwas gesunken, zumal dank der Erkenntnis, in einem grossen Turnier auch ohne Toptennis einen Spitzenspieler besiegen zu können: «Man kann nicht immer gut spielen. In nächster Zeit wird für mich wichtig, dann trotzdem zu gewinnen.» Zufrieden ist Federer logischerweise noch nicht: «Ich denke natürlich nicht ans Ausscheiden. Falls dies aber doch passieren sollte, wäre das Turnier okay. Mit jedem Sieg wirds noch besser und zuletzt kann es sogar sehr gut werden.»

Durch die Niederlage des Vorjahrsfinalisten Kuerten, der viele ATP-Punkte und voraussichtlich Platz 1 verlieren wird, muss Federer weiter auf ein Rendez-vous mit einer aktuellen Nummer 1 der Welt warten. Dafür waren seine Siegchancen gegen seinen Weltranglisten- Nachbarn Johansson grösser; im bisher einzigen Duell überliess er dem Schweden nur fünf Games.

swissinfo und Agenturen

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