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Schwarzes Bergjahr 2001

Steileisklettern - faszinierend und riskant. Keystone

Seit acht Jahren sind in der Schweiz nie mehr so viele Menschen in den Bergen umgekommen wie 2001. Der Schweizer Alpen-Club (SAC) zählte 133 Bergtote.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC) blicke auf ein sehr schwarzes Jahr zurück, sagte der Chef der Alpinen Rettung, Ueli Mosimann. Bei 111 Ereignissen seien 133 Menschen tödlich verunfallt, 40 mehr als im Vorjahr.

Es handle sich dabei um die grösste Zahl von Todesopfern seit 1993 als 142 Berggänger ums Leben gekommen waren. Diese Entwicklung werde vor allem auf die vermehrte Hochtourentätigkeit bei den guten Wetter- und Schneeverhältnissen zurückgeführt. “Da die Lawinensituation sehr schwer einzuschätzen war, war 2001 ein sehr gefährlicher Winter”, sagte Mosimann.

Gefährliche Hochtouren

Gemäss Louis Salzmann, dem Präsidenten der Alpinen Rettung ignorieren noch immer viele Menschen die Grundregeln des Bergsports. “Oder sie weichen auf Sportarten aus, die sie nicht im Griff haben”, sagte er.

Am meisten Todesopfer wurden mit 47 bei den Hochtouren verzeichnet. Bei Bergwanderungen kamen 34 Menschen ums Leben, 20 während Skitouren. 16 Berggänger wurden bei Variantenabfahrten getötet, 14 Menschen bei anderen Tätigkeiten (Pilzsuchen, Canyoning, Rettungseinsätze, Steileisklettern, Base-Jumping, Jagd, illegale Grenzübertritte).

Die häufigsten Todesursachen waren gemäss Mosimann Lawinenverschüttungen und Krankheiten wie zum Beispiel Herzversagen.

Rettung von Verirrten und Gestürzten

Gemäss der Schweizerischen Bergnotfall-Statistik, welche das Unfallgeschehen aller Bergrettungs-Organisationen in der Schweiz berücksichtigt, wurden 1314 Personen bei der Ausübung eines Bergsports in einen Bergunfall verwickelt.

Sturz und Absturz seien die häufigsten Notfallursachen, wobei die Zahl der Verirrten und Blockierten gegenüber 2000 stark angestiegen sei.

In insgesamt 431 Fällen wurden die SAC-Bergretter für Hilfeleistungen, Bergungen und Rettungen zu Hilfe gerufen. Sie retteten dabei 614 in Bergnot geratene Personen. Die 3500 Retter der Milizorganisation leisteten insgesamt 12’738 Einsatzstunden, wovon 8193 Stunden für Suchaktionen verwendet wurden.

swissinfo und Agenturen

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