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Schweiz lanciert internationale Wasser-Plattform

2,9 Mrd. Menschen leben ohne adäquate sanitäre Versorgung. Keystone

Bei der Rio-Nachfolgekonferenz über Umweltschutz möchte die Schweiz laut Bundesrat Deiss beim Thema Wasser eine führende Rolle übernehmen.

Die Schweiz sei privilegiert durch unerschöpfliche Ressourcen an sauberem Wasser, sagte Aussenminister Joseph Deiss an der von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Swiss Re organisierten Tagung über nachhaltige Wasserwirtschaft.

Dies verpflichte; das weltweite Wasserproblem werde deshalb ein Schwerpunkt des Schweizer Engagements beim bevorstehenden Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg (26. August bis 4. September) sein.

Internationale Plattform

Die Schweiz wolle eine “internationale Plattform” bilden, um die Initiativen zu bündeln, die der Verbesserung der Wasserqualität und des Zugangs zum Wasser in zahlreichen Ländern diene. Vor dem Hintergrund der staatlich-privatwirtschaftlichen Tagung vom Freitag in Rüschlikon hob Deiss hervor, dass die Lösung des Wasserproblems ohne privatwirtschaftliches Engagement nicht gelingen werde.

An der zweitägigen Konferenz haben sich Regierungsvertreter von Drittweltländern und aus osteuropäischen Ländern aber auch von Umwelt und Nichtregierungs-Organisationen (NGO) sowie aus der Wirtschaft auf ein Thesenpapier geeinigt. Dieses soll in die von Deiss erwähnte “Plattform” einfliessen.

Kampf gegen Armut

Im Thesenpapier heisst es, eine wichtige Strategie zur Verbesserung der Wasserressourcen sei der Kampf gegen die Armut als Voraussetzung für den Schutz ökologischer Ressourcen. Und es gelte zu bedenken, dass die weltweiten Krisen im Bereich des Wassers zu einem guten Teil mit politischen Krisen und Problemen der Regierungssysteme zusammenhänge.

Grosse Wasserprobleme seien ferner nicht notwendigerweise durch grosse Prestigeprojekte von Regierungen zu lösen. Die Antwort liege oft in kleineren und billigeren Massnahmen, wie beispielsweise der besseren Nutzung des Regenwassers. Schliesslich müsse das Wasserproblem nicht einzeln angegangen, sondern bei allen Entwicklungsprojekten mitberücksichtigt werden.

swissinfo und Agenturen

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