Schweiz und EU: Gemeinsam gegen Kriminalität?
Bundesrätin Ruth Metzler hat am Dienstag (30.01.) in Stockholm die EU zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Schweiz im Justiz- und Polizeiwesen gedrängt.
Bei Treffen mit Ministern der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft betonte Metzler nach Angaben ihres Departements, die Schweiz sei bereit, über die von der EU gewünschten Verhandlungen über Zollbetrug und Zinsbesteuerung zu diskutieren.
Gemeinsam gegen internationale Verbrecher
Voraussetzung sei aber, dass die EU ihrerseits die von der Schweiz eingebrachten Themen aufnimmt und insbesondere Verhandlungen über eine verstärkte Zusammenarbeit bei Polizei und Justiz zustimmt. Eine umfassende Kooperation in der Bekämpfung des internationalen Verbrechens liege in beider Interesse, sagte die Justizministerin.
Schweden als Fürsprecher
Ihre beiden Gesprächspartner, Schwedens Justizminister Thomas Bodström und Migrationsministerin Maj-Inger Klingvall, hätten Verständnis für die schweizerische Position gezeigt, schrieb das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) weiter. Bodström wolle die Anliegen der Schweiz im EU-Justiz- und Innenministerrat zur Sprache bringen.
Die Schweiz strebt nach EJPD-Angaben eine Zusammenarbeit bei der generellen Verbrechensbekämpfung sowie im Bereich Asyl und Migration an. Das betrifft namentlich die EU-Abkommen von Dublin (u.a. Rückübernahme von Asylbewerbern) und Schengen, die Kriminalitätsbekämpfung bei Menschenhandel und Visafälschungen sowie einen Informationsaustausch im Asylwesen.
swissinfo und Agenturen
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch