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Schweiz und Spanien wollen für Frieden kämpfen

Bilaterale Beziehungen standen im Zentrum des Treffens mit Regierungschef Zapatero. Keystone

Die Schweiz und Spanien wollen ihre Zusammenarbeit zugunsten des Friedens verstärken. Dies erklärte Aussenministerin Micheline Calmy-Rey nach einem Besuch bei Regierungschef Zapatero.

Beide Staaten stimmten überein, dass namentlich in Kolumbien der humanitäre Austausch von Gefangenen vereinfacht werden soll.

“Wir werden die Farc (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) ermutigen, in einer konstruktiven Art und Weise darauf zu reagieren und diesen Austausch möglichst schnell zu fördern”, sagte Calmy-Rey in Madrid.

Die Bundespräsidentin begrüsste ausserdem die kürzliche Befreiung des kolumbianischen Guerilla-Chefs Rodrigo Granda.

Die Regierung des kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe hatte Granda hauptsächlich auf Bitten Frankreichs aus der Haft entlassen, damit dieser sich für die Freilassung von 56 Geiseln der Farc einsetzen könne.

Seit 2005 nehmen die Schweiz, Spanien und Frankreich eine Vermittlerrolle zwischen den Guerillas und der kolumbianischen Regierung ein. Sie sollen die Befreiung der Geiseln vereinfachen, welche die grösste von Kolumbiens Guerilla-Organisationen festhält.

Die Bemühungen betreffen namentlich die prominente Grünen-Politikerin Ingrid Betancourt. Die Kolumbianerin mit französischen Wurzeln wird seit Februar 2002 festgehalten, als sie für die Präsidentschaft kandidierte.

Engere Zusammenarbeit

Vor der Medienkonferenz hatte die Bundespräsidentin den spanischen Regierungschef José Luis Zapatero in seinem Amtssitz, dem Moncloa-Palast, getroffen.

Die Gespräche seien “fruchtbar” gewesen, sagte Calmy-Rey: “Bern und Madrid haben ähnliche Werte und eine ähnliche Auffassung bezüglich internationaler Probleme”, erklärte sie am Abend in der Schweizer Botschaft.

Calmy-Rey hielt weiter fest, dass die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Spanien in Drittstaaten und innerhalb der internationalen Institutionen vertieft werden soll.

swissinfo und Agenturen

Seit Dezember 2005 haben die Schweiz, Frankreich und Spanien ihre Vermittlungs-Bemühungen in Kolumbien verstärkt. Die drei Länder haben eine entmilitarisierte Zone von 280 km2 vorgeschlagen, um den Austausch von Geiseln und Gefangenen zwischen der Regierung und den Rebellen zu erleichtern.

Die Regierung Kolumbiens und die 17’000 Mann zählenden Bewaffneten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) bekämpfen sich seit vier Jahrzehnten.

Die Farc kontrolliert heute gegen 40% des kolumbianischen Territoriums, besonders in den Dschungelgebieten und den Ebenen am Fuss der Anden.

Die Rebellenorganisation fordert die Freilassung von über 500 inhaftierten Kämpfern im Austausch mit 56 “politischen” Geiseln. Insgesamt haben die Guerillas über 1100 Personen verschleppt.

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