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SGH: "Goumois war ein Fehler!"

Die aufwändige Rettungsaktion bei Goumois im Mai für die in der Höhle Eingeschlossenen. Keystone

Harsche Kritik der Schweizerische Gesellschaft für Höhlenforschung (SGH) im Nachgang zur spektakulären Höhlenrettung von Goumois (Frankreich). Die SGH wirft der Führung mangelnde Sensibilität und Kenntnisse vor: Die einzig richtige Entscheidung wäre gewesen, nicht in die Höhle zu gehen.

Dieser Inhalt wurde am 25. Juni 2001 publiziert Minuten

Im Mai waren sieben Schweizer Studenten und ihre Führerin nach einem Wasser-Einbruch drei Tage lang in einer Höhle gefangen, bevor sie in einer aufwändigen Rettungsaktion befreit werden konnten.

Die SGH weist nun in einer am Montag (25.06.) veröffentlichten Stellungnahme darauf hin, dass bei einer professionellen Führung von Anfängern nur minimale Risiken in Kauf genommen werden dürften. Im Zweifelsfall würde ein vorsichtiger Organisator die Führung absagen. Im Fall der Höhle Brief Paroux bei Goumois scheine diese Sensibilität für das Risiko gefehlt zu haben, was der Auslöser des Vorfalls gewesen sei.

Anzeichen deuteten auf Hochwasser hin

Das sicherlich vorbildliche Verhalten in der Höhle während des Einschlusses dürfe nicht über die beschränkten Kenntnisse hinwegtäuschen. Zahlreiche veröffentlichte Dokumente und Lokalberichte sowie zahlreiche Anzeichen in der Höhle selbst wiesen auf die mehrmals im Jahr möglichen Hochwasser hin.

Die Überschwemmung der Höhle sei daher nicht auf aussergewöhnliche Umstände zurückzuführen, sondern ein ganz natürliches Phänomen in Karstregionen. Die Führung sei grundsätzlich verantwortlich für die Gruppe. Sie müsse fachkundig sein und die richtigen Entscheidungen treffen.

Die Richtlinien der SGH seien zudem nicht gesamthaft respektiert worden. Allerdings gebe es bis heute in der Schweiz keine offizielle Weisung für Höhlenführungen. Daher sei eine grosse Interpretationsspanne je nach Führer unausweichlich.

swissinfo und Agenturen

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