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Snowboard: WM-Titel für Kestenholz und Steffi von Siebenthal

In Davos konnte Ueli Kestenholz seinen Weltmeistertitel erfolgreich verteidigen. Keystone

Die ISF-WM-Tour endete in Davos wie im Vorjahr mit einem doppelten Schweizer Triumph. Ueli Kestenholz verteidigte seinen WM-Titel mit einem 3. Platz erfolgreich. Bei den Frauen konnte sich Steffi von Siebenthal zur Weltmeisterin küren lassen und löste Ursula Bruhin ab.

Im Männer-Circuit spitzte sich die WM-Entscheidung richtiggehend zu. Nach einem ärgerlichen Fehler beim viertletzten Tor schied Kestenholz in den Halbfinals gegen den nachmaligen Überraschungssieger Nicolas Huet aus. Obschon er im Rennen um Platz 3 nach dem ersten Run zurückgelegen hatte, überholte Kestenholz den Franzosen Christophe Segura dank einer verblüffenden Steigerung doch noch, womit er sich den Titel und 20’000 Dollar Preisgeld sicherte.

Zum grossen Verlierer des nächtlichen Spektakels wurde letztlich der Österreicher Sigi Grabner. Der mehrfache Europameister und Weltranglisten-Zweite schien bis kurz vor Schluss auf Gold-Kurs, ehe ihm sein Schweizer Erzrivale mit dem Sieg gegen Segura doch noch einen dicken Strich durch die WM-Rechnung machte. Den anschliessenden Final verlor der Kärtner. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil er um die in letzter Minute entglittene Titel-Chance wusste.

Von Siebenthal schon nachmittags Weltmeisterin

Bei den Frauen war die Entscheidung vorzeitig gefallen. Nachdem der zweitklassierten Ursula Bruhin im ersten Run der nachmittäglichen Qualifikation kurz vor der Zielpassage ein zeitraubender Fehler unterlaufen war, stand der Titelgewinn von Steffi von Siebenthal auch mathematisch fest. Die neue Tour-Weltmeisterin scheiterte unter Flutlicht am Abend nach fünf makellosen Läufen erst im Final an der Österreicherin Doris Krings.

Für von Siebenthal endete eine bislang perfekt verlaufene Saison mit vier ISF-Siegen (und zwei FIS-Erfolgen) verdientermassen mit der höchst möglichen Auszeichnung der ISF. Vor diesem Winter hatte wenig auf derart eindrückliche Vorstellungen der Berner Oberländerin hingedeutet. Nach der Operation ihrer Kniekreuzbänder hatte sie ein Jahr pausieren müssen. Trotz angeschlagener Gesundheit feierte die Europameisterin von 1999 beim Take-off in Laax aber ein triumphales Comeback; der Grundstein zur nachfolgenden Siegesserie war gelegt.

Bei Ursula Bruhin, die sich in der Regel kaum Fahrfehler leistet, hielt sich die Enttäuschung trotz verpasster Titelverteidigung in Grenzen: «Es ist natürlich schade, dass ich den WM-Titel verloren habe, aber das frühe Out ist für mich im Hinblick auf die Olympischen Spiele eine wichtige Erfahrung.» Die Schwyzerin verdiente sich den Spitzenplatz im Tour-Ranking mit den Siegen in Fieberbrunn und Leysin durchaus. Und dass sie wie von Siebenthal zur Topklasse der Alpin-Boarderinnen, hatte Bruhin mit ihrem Sieg bei der FIS-WM in Madonna di Campiglio im Januar mit Nachdruck bewiesen. «Da ändert der missratene Abschluss in Davos nichts», bemerkte die 31-Jährige zu Recht.

swissinfo und Agenturen

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