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Solarpreis für Stade de Suisse

Die Sonne scheint auf das Sonnendach des Stade de Suisse. Keystone

Das neue Berner Fussballstadion Stade de Suisse ist am Donnerstag in Berlin mit dem Europäischen Solarpreis 2005 ausgezeichnet worden.

Im Stade de Suisse ist seit Anfang Mai das weltgrösste in ein Stadiondach integrierte Solarstrom-Kraftwerk in Betrieb.

Der Europäische Solarpreis wird von der Europäischen Vereinigung für erneuerbare Energien verliehen. Das Stade de Suisse erhielt den Preis in der Kategorie “Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien”, wie EUROSOLAR mitteilte.

Ausgezeichnet wurde in dieser Kategorie auch die Westfalenhalle in Dortmund. Zu den Preisträgern in der Kategorie “Städte und Gemeinden” gehören das spanische La Muela, das Bioenergiedorf Jühnde bei Göttingen (Deutschland) und die italienische Provinz Trento.

Bereits im September hatten die Betreiber des Stade de Suisse, in Anwesenheit des englischen Stararchitekten Lord Norman Foster, den Schweizer Solarpreis erhalten.

Strom für 200 Haushalte

Die maximale Jahresproduktion der Solaranlage liegt bei 700’000 Kilowattstunden, dem Jahresstrombedarf von 200 Haushalten. Technisch ist ein Ausbau auf 1300 Kilowatt Leistung möglich. Dann würde der Solarstrom für 300 Haushalte reichen.

Die Anlage mit ihren 6500 Quadratmeter Solarzellen wurde am 6. Mai 2005 in Betrieb genommen, noch bevor das Stadion offiziell eröffnet wurde. Der durch Sonnenlicht gewonnene Strom wird an die umliegenden Gemeinden verkauft.

Die Leistung der Anlage beträgt bei optimaler Sonneneinstrahlung 850 kW. Das Werk hat 7 Mio. Franken gekostet.

Noch zu wenig preiswert

Noch ist der Solarstrom in der Schweiz nicht konkurrenzfähig mit konventionell erzeugtem Strom. Zu den hohen Kosten der Photovoltaik hatte Arvind Shah, Professor an der Universität Neuenburg bei der Eröffnung des Sonnendaches erklärt, dass die Silizium-Platten, welche heute für die Solarzellen verwendet würden, noch sehr teuer seien.

Im Moment würde an der Herstellung von dünneren Siliziumschichten im Mikrobereich geforscht, die dann auf Plastik oder Glas aufgetragen würden. Auch soll die Herstellung schneller werden, so Shah.

Damit könnte der Preis in den kommenden Jahren halbiert werden. Shah ist optimistisch, dass in 10 bis 20 Jahren rund 10% des Stromes aus Sonnenenergie stammen werden.

swissinfo und Agenturen

Die direkte Umwandlung von Licht in elektrische Energie heisst Photovoltaik (PV).

Der physikalische Effekt der PV wurde bereits 1839 vom Physiker Becquerel entdeckt.

1954 wurde in den USA die erste Solarzelle aus kristallinem Silizium entwickelt.

Das Solarkraftwerk auf dem Dach des Stade de Suisse ist das grösste der Welt.

8000m2 Solarzellen produzieren 850 kW Strom.

Bei den Solarzellen handelt es sich um polykristalline Siliziumzellen.

Die Anlage kostete 7 Mio. Franken und kann 200 Haushalte mit Strom versorgen.

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SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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