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Stichwort: Disaster Victim Identification (DVI)

Die Identifizierung von Katastrophenopfern wird auf internationaler Ebene seit 1984 von Interpol koordiniert.

Die Schweiz verfügt seit dem 1. Januar 2001 über ein nationales Team zur Disaster Victim Identification (DVI) und kann im Bedarfsfall verschiedene Einsatzteams mobilisieren.

Das Schweizer DVI-Team umfasst zurzeit einerseits rund 90 Angehörige der kantonalen Polizeikorps, und zwar Kriminaltechniker, Fotografen, Sachfahnder, Datenverwalter, Psychologen und Hilfskräfte.

Hinzu kommen etwa 30 Spezialisten der Rechtsmedizin, nämlich Gerichtsmediziner, forensische Odontologen (Zahnärzte) und Präparatoren.

Leitung in Händen der Kantone

Strategischer Leiter des DVI-Teams ist der Kommandant der Kantonspolizei Appenzell-Ausserrhoden, Hansjörg Ritter. Die operative Leitung obliegt dem Chef der Kriminalitätsbekämpfung des Kantons Basel-Landschaft, Marcel Burri.

Leitender Arzt ist der St. Galler Rechtsmediziner Christoph Markwalder.

Im Falle von Auslandeinsätzen des DVI-Teams liegt die Organisation beim Stab für internationale Entwicklung und Krisenmanagement des Bundesamts für Polizei (fedpol); es hat für solche Einsätze auch das nötige Material eingelagert.

Erster grosser Auslandeinsatz

Seinen ersten Ernsteinsatz hatte das nationale DVI-Team nach der Brandkatastrophe im Gotthardstrassentunnel vom Oktober 2001. In Thailand stehen die DVI-Experten zurzeit im ersten grossen Auslandeinsatz.

Schon vor der Bildung des nationalen DVI-Teams waren aber DVI-Spezialisten bei verschiedenen Ereignissen im In- und Ausland an der Identifizierung von Opfern beteiligt gewesen.

So zum Beispiel nach dem Absturz einer Swissair-Maschine im kanadischen Halifax Anfang September 1998, nach dem Canyoning-Unglück vom Juli 1999 im Saxetbach im Berner Oberland und bei der Exhumierung der Opfer des Kosovo-Kriegs im Herbst 1999.

swissinfo und Agenturen

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