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Swiss Olympic macht in China alles für Schweizer Erfolge

swissinfo.ch

Die Schweiz überlässt im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 in Peking nichts dem Zufall: Eine Delegation von Swiss Olympic hat Wettkampfstätten und Unterkünfte inspiziert.

Missionsleiter Werner Augsburger erörterte zudem mit den chinesischen Veranstaltern Probleme wie schlechte Luftqualität, hohe Luftfeuchtigkeit, Transporte oder die Verpflegung.

Zehn Kilometer vor der Landung sticht das Flugzeug in einen riesigen Smog-Pilz, der die Hauptstadt Chinas einhüllt.

Zum dritten Mal bereits erlebt Werner Augsburger dieses Schauspiel. Der Offizielle des Sport-Dachverbandes Swiss Olympic wird in einem Jahr die Schweizer Mission in China anführen.

Beim jetzigen Besuch stand ein Seminar im Vordergrund, in dem Vertreter aus über 200 Ländern mit den Organisatoren über absehbare Probleme diskutierten.

“Die Gastgeber versprachen dabei, die Luftqualität zu verbessern”, sagte Augsburger, der bei seinem Aufenthalt in China von swissinfo begleitet wurde.

Der Missionsleiter hofft, dass die Chinesen ihr Versprechen halten werden, denn unter solchen Bedingungen sei ein Marathonlauf kaum vorstellbar. Neben der dreckigen Luft wird den Athleten auch Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit zusetzen. Dies gilt gerade für die Ausdauersportarten.

Grund zur Beunruhigung

Die Luftverschmutzung ist eine der Hauptsorgen von Swiss Olympic. Es gibt aber noch zahlreiche andere. Etwa die beschränkte Anzahl Akkreditierungen: Sie verunmöglicht, dass die Schweizer Athleten in allen drei olympischen Dörfern von Ärzten betreut werden können.

Fragezeichen bestehen auch punkto Transport, Unterkünften und der Verpflegung – für Sportler ein zentraler Punkt.

Hitze, Smog, Jetlag

Swiss Olympic hat bereits im letzten Jahr eine Task Force eingesetzt, welche für die rund 100 Teilnehmer aus der Schweiz die beste Vorbereitung und Betreuung für die heikle Mission ermöglichen soll.

Dazu gehört auch, dass Athleten und Offizielle jeden Tag einen Fragebogen ausfüllen müssen, und dies bereits jetzt bei den vorolympischen Testwettkämpfen. “Wir haben bisher knapp 100 Fragenbogen ausgewertet”, sagt der stellvertretende Missionsleiter Thomas Burch.

Die Erkenntnisse fliessen in eine Broschüre ein, welche ab November den selektionierten Athleten abgegeben wird.

Unter der Lupe

Nach dem Seminar besuchten Augsburger und Burch Testwettkämpfe in Hong Kong und Qingdao. “Hier habe ich das Gefühl, dass die Spiele morgen beginnen könnten,” sagt Augsburger in der Achtmillionen-Stadt Qingdao, wo sich die Segler an Wasser- und Windverhältnisse gewöhnen konnten.

Weniger glatt lief es in der ehemaligen Kronkolonie. “Zu Beginn der Reitprüfungen tobte in Hong Kong ein Orkan der Stärke 8, und es goss wie aus Kübeln”, sagte Thomas Burch.

Immerhin kann Burch all diejenigen beruhigen, die sich mehr um die Tiere sorgen als um die Menschen. “Die Ställe, in denen die Pferde während der Quarantäne und der Spiele untergebracht sind, sind sensationell.”

swissinfo, Mathias Froidevaux in China
(Übertragung aus dem Französischen: Renat Künzi)

Der Delegation von Swiss Olympic gehörten an: Werner Augsburger (Missionsleiter), Thomas Burch (Stellvertreter), Martin Rutishauser (Generalsekretär) und Susanne Böhlen (Chefin Logistik).

Am Seminar der Veranstalter ein Jahr vor Beginn der Spiele nahmen Vertreter von über 200 Ländern teil. In diversen Workshops wurden Probleme wie Luftqualität, Transporte, Akkreditierungen, Verpflegung etc. behandelt.

Die Offiziellen konnten sich zudem ein genaues Bild von den olympischen Dörfern und Wettkampfstätten ausserhalb Pekings machen. Vertreter von Swiss Olympic waren in Hong Kong (Reitprüfungen) und Qingdao. Dort nahmen zehn Schweizer Segler an den vorolympischen Regatten teil.

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