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Swiss Re plant massiven Stellenabbau

Siwss Re wird mehr Stellen abbauen als zuerst angekündigt. Keystone

Der grösste Rückversicherer der Welt, Swiss Re, wird in den nächsten zwei Jahren weltweit 1700 Stellen streichen. Das enspricht rund 15% der Belegschaft.

Diese drastischen Pläne folgen nach der Übernahme des Rückversicherungs-Geschäfts des US-Giganten General Electric durch Swiss Re.

“Wir erwarten, dass rund 10 bis 15% der gesamten Belegschaft in den nächsten zwei Jahren durch Synergieeffekte wegfallen”, wird Swiss-Re-Chef Jacques Aigrain in der “Financial Times Deutschland” vom Mittwoch zitiert.

Gemeinsam hätten Swiss Re und General Electric Insurance Solutions (GEIS) 11’500 Stellen. Davon entfallen 3300 auf GEIS in 22 Ländern.

“Wir gehen von Kostensynergien von 300 Mio. Dollar jährlich nach Abschluss der Integration Ende 2008 aus”, sagte Alms. Wenn man das aufs Personal umlege, ergebe sich ein Abbau von 10 bis 15%.

Schweiz wahrscheinlich nicht betroffen

Damit fallen mehr Stellen weg, als bislang angekündigt: Bei Bekanntgabe des Kaufs von GEIS Mitte November hatte Aigrain noch von einem Abbau von “einigen hundert Stellen” in den USA und mehreren europäischen Ländern gesprochen. Die Schweiz solle allerdings nicht betroffen sein, hatte er damals gesagt.

In welchen Ländern nun die bis zu 1700 Arbeitsplätze gestrichen werden, konnte Swiss-Re-Sprecher Henner Alms nicht sagen: “Das ist Teil der Planung, der mit der Integration vollzogen wird. Dazu können wir heute noch keine Aussage machen.”

Die Überschneidungen beim Personal ergäben sich dort, “wo wir an gemeinsamen Standorten sehr ähnliche Dinge machen”, sagte Alms. GEIS habe keinen Standort in der Schweiz. Gemeinsam seien beide beispielsweise in den USA, München oder London vertreten.

Swiss Re an der Spitze

Mit der Übernahme des grössten Teils des Versicherungsgeschäftes von General Electric, der dem US-Mischkonzern wenig Freude bereitet hat, zeigt sich Swiss Re weiterhin zufrieden: “Wir sind überzeugt, dass die Akquisition gut ist”, sagte Alms. Strategisch passten beide Unternehmen hervorragend zueinander.

Der Swiss-Re-Konzern hatte im November vergangenen Jahres bekannt gegeben, dass er GE Insurance Solutions für 8,5 Mrd. Franken übernimmt.

Laut “Financial Times Deutschland” legt das Swiss-Re-Topmanagement diese Woche die Mitglieder der künftigen Führungscrew fest, die aus 145 bis 150 Managern beider Unternehmen bestehen soll.

Nach Abschluss der Transaktion steigt die neue Swiss Re mit einem Prämienvolumen von rund 46 Mrd. Franken und 265 Mrd. Franken an Vermögen zum weltweit grössten Rückversicherer auf. Bislang war dies die Münchener Rück.

Baldiger Gewinnbeitrag erwartet

GE Insurance Solutions nahm als fünftgrösster Rückversicherer der Welt im letzten Jahr Nettoprämien von 6,2 Mrd. Dollar ein, während die Swiss Re auf 25,8 Mrd. Dollar kam. Bei der Münchener Rück beliefen sich die Prämien im letzten Jahr 28,9 Mrd. Dollar.

Die Restrukturierung und Integration sollen rund 425 Millionen Franken kosten. GE Insurance Solutions soll jedoch bereits im Jahr 2007 einen Gewinnbeitrag leisten.

swissinfo und Agenturen

Zur Zeit beschäftigt Swiss Re rund 8500 Mitarbeitende in über 30 Ländern.

In der ersten Hälfte 2005 wurde ein Nettogewinn von 1,353 Mrd. Franken erwirtschaftet. Das sind rund 6% mehr als in der selben Periode 2004.

General Electric Insurance Solutions beschäftigt rund 3300 Personen und ist in 28 Ländern aktiv.

Die Swiss Re-Gruppe wurde 1863 gegründet.

Im November 2005 hat sie die Mehrheit des Rückversicherungsgeschäfts des US-Konzerns General Electric übernommen.

Dank dieser Operation (im Wert von fast 9 Mrd. Franken) löst Swiss Re die Münchner Rück als weltgrössten Rückversicherer ab.

Seit dem 1. Januar 2006 ist der 51-Jährige Jacques Aigrain neuer CEO.

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