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Swiss rüstet auf

Airbus A330: Die Swiss modernisiert ihre Flotte. Keystone

Die Fluggesellschaft Swiss modernisiert und erweitert ihre Flotte für über 1 Milliarde Franken. Damit schafft die Tochter der deutschen Lufthansa mehr Stellen als angekündigt.

Mit der Beschaffung von neuen Flugzeugen im Langstreckenverkehr und auf europäischen Strecken kann Swiss ihre Sitzkapazitäten ausbauen.

Die zur deutschen Lufthansa gehörende Swiss will bis 2011 neun der insgesamt elf Langstreckenflugzeuge vom Typ Airbus A330-200 durch neue Airbus A330-300 ersetzen.

Die Ablösung der alten Flotte erfolgt schrittweise. Die ersten vier neuen Airbusse werden im Jahr 2009 in Betrieb genommen, weitere fünf Maschinen sollen 2010 und 2011 folgen.

Damit verfüge die Swiss als einzige Fluggesellschaft weltweit auf ihrer ganzen Langstreckenflotte über eine erste Klasse, heisst es in der Medienmitteilung. Zudem wachse das Sitzplatzangebot.

Investitionen dank gesteigerter Profitabilität

Swiss lässt sich die Erneuerung der Interkontinentalflotte weit über 1 Mrd. Franken kosten.

Der Handlungsspielraum zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit sei durch die gesteigerte Profitabilität der Swiss entstanden, sagte Airline-Chef Christoph Franz.

Ausbau der Europa-Flotte

Die Swiss will auch am Wachstum auf dem Europa-Markt teilhaben: Die Europa-Flotte wird um vier Airbus A320 erweitert. Zwei davon würden Anfangs 2008 geleast. Die beiden anderen kauft die Swiss und nimmt sie 2011 beziehungsweise 2012 in Betrieb.

Durch die erweiterte Europa-Flotte kann Swiss den Flugplan aubauen. So bietet Swiss ab dem 28. Oktober vier statt drei tägliche Flüge nach Berlin an. Ab März 2008 bedient Swiss St. Petersburg und Sofia mit einer täglichen Verbindung ab Zürich.

Ab dem Flughafen Genf bietet die Lufthansa-Tochter ab Sommer 2008 drei wöchentliche Verbindungen nach Bukarest an. Für den Winterfahrplan fliegt Swiss einmal wöchtentlich nach Manchester.

Neue Arbeitsplätze

Insgesamt entstehen durch den Kapazitätsausbau 165 zusätzliche Arbeitsplätze beim fliegenden Personal. Davon entfielen 65 auf die neuen Langstreckenmaschinen und 100 auf die Erweiterung der Europaflotte, sagte Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel.

Somit werde die Fluggesellschaft über 750 neue Stellen schaffen. Bislang hatte sie von 600 neuen Arbeitsplätzen gesprochen.

Arbeitskräftemangel

Nach der Überwindung der Luftfahrtkrise leidet die Luftfahrtbranche in der Schweiz laut Swiss-Vizedirektor und Aerosuisse-Präsident Paul Kurrus an einem akuten Mangel an gut ausgebildeten Spezialisten aller Bereiche.

Wegen des Personalmangels könne der Luftfahrtstandort Schweiz die wirtschaftlichen Potenziale nicht voll ausschöpfen.

Gesucht sind vor allem gut ausgebildete Piloten. Nach Angaben des Swiss-Pilotenverbands Aeropers braucht die Swiss bis Sommer 2008 etwa 100 neue Piloten im Airbus-Segment.

swissinfo und Agenturen

Die frühere nationale Fluggesellschaft Swissair brach 2001 nach einer desaströsen Expansionspolitik unter einem Schuldenberg zusammen.

Mit Hilfe des Staates wurde die Gesellschaft Swiss International Airlines am 31.März 2002 gegründet. Sie ging hervor aus der Fusion von Crossair mit den Resten der Swissair.

Im März 2005 wurde die Swiss von der deutschen Lufthansa für 430 Mio. Franken übernommen.

Nach mehreren Restrukturierungen arbeiten aktuell 6539 Personen für die Swiss. Sie betreibt 67 Flugzeuge, die 69 Destinationen in 42 Ländern anfliegen.

Die Fluglinie hat im vergangenen Jahr 856 Personen (Vollzeit) entlassen. Im Dezember 2006 arbeiteten genau 6441 Personen, die sich 5334 Vollzeitstellen teilten, bei der Swiss.

Aktuell besteht die Swiss-Flotte aus insgesamt 72 Flugzeugen, die 70 Destinationen anfliegen.

Swiss hat 2006 mit einem Gewinn von 263 Mio. Franken erstmals schwarze Zahlen eingeflogen. Nach dem ersten Halbjahr 2007 vervierfachte Swiss ihren Gewinn innerhalb eines Jahres auf 295 Mio.

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